"Zeit, wie ein Zentralbanker über Gold zu denken"

Viele betrachten Gold als eine Art Währung. Damit machen sie jedoch einen grundlegenden Denkfehler. Denn der Wert von Gold ändert sich in Wirklichkeit nie. Was sich ändert, ist der Wert von Währungen im Verhältnis zum Goldpreis. Diese bewegen sich unterschiedlich schnell, aber dennoch als Gruppe gemeinsam im Verhältnis zu Gold, das statisch bleibt. Damit ist es also nie so, dass der Goldpreis „steigt“, sondern nur, dass bestimmte Währungen im Verhältnis dazu schneller abwerten. Das Ausmaß dieser Abwertung wird nicht nur durch die relative Stärke der Währungen beeinflusst, sondern auch durch externe Faktoren wie die Goldreserven, die Nachfrage des Schmucksektors und die Marktvolatilität. Das merkt Ned Naylor-Leyland an, Investment Manager Gold und Silber bei dem Vermögensverwalter Jupiter Asset Management.

„Warum ist das so wichtig? Weil auch die Zentralbanker so über Gold denken, und wenn wir ihr Verständnis dieser Anlageklasse besser verstehen, können wir auch ihre Entscheidungszusammenhänge besser nachvollziehen“, sagt Naylor-Leyland. Die globalen Zentralbanken hätten in diesem Jahr so viel Gold angekauft wie zuletzt vor 25 Jahren. Das sei ein wichtiger Hinweis in Bezug auf ihr Verständnis von risikofreien Vermögenswerten und deute auf ein abnehmendes Vertrauen zwischen den Staaten hin. Zu den größten Goldkäufern gehörten die Zentralbanken von Indien, Katar und Usbekistan, außerdem mehrere ungenannte Käufer, die offensichtlich der Meinung waren, dass eine Meldung dieser Käufe erhebliche Marktauswirkungen haben würde. Warum kaufen die weltweiten Zentralbanken so viel Gold? Dafür gebe es zwei Hauptgründe. Zunächst einmal gelte Gold in Phasen wirtschaftlicher Turbulenzen bekanntlich als sicherer Hafen. Daher hätten die Marktvolatilität und die geopolitische Unsicherheit viele Zentralbanken dazu veranlasst, ihre Goldbestände zu erhöhen. Zweitens werde es häufig als gute langfristige Inflationsabsicherung betrachtet.

„Wir scheinen in eine neue Ära der Deglobalisierung und multipolaren Machtstrukturen einzutreten. Das weltweite monetäre Umfeld ist durch stark steigende Zinsen, eine grassierende Inflation und drohende Rezessionen gekennzeichnet. In dieser neuen Ära sehen wir bereits erste Hinweise auf eine Abkehr von der traditionellen Wahrnehmung von Gold als risikofreiem Wertspeicher oder sogar unpolitischem Zahlungsmechanismus. Das jüngste Beispiel dafür war die Ankündigung Ghanas, für den Kauf von Öl Gold statt US-Dollar zu verwenden. Tatsächlich ist ein zunehmender Trend zur Entdollarisierung zu erkennen. Dreh- und Angelpunkt dieser Entwicklung ist die wichtige und sich verändernde Beziehung zwischen Rohstoffen, Gold und Dollar“, so Naylor-Leyland. Was hat sich im Jahr 2022 verändert, dass es zu dieser enormen Nachfrage nach Gold gekommen ist? Der wichtigste Auslöser sei ein Verlust von Vertrauen in Institutionen und Staaten. Das Schöne an Gold sei, dass es – anders als staatlich ausgegebene Währungen – kein Vertrauen erfordere. Der Dollar sei im Jahr 2022 zwar erstarkt. Die Aufwertung der US-Währung sei jedoch hauptsächlich auf die Zinsprognosen und Zinspolitik der US-Notenbank (Fed) zurückzuführen. Angesichts der weiterhin rekordhohen Emissionstätigkeit und des Mangels an Käufern und Liquidität am Staatsanleihenmarkt werde die Fed jedoch früher oder später von ihrem Straffungskurs abkehren müssen. (DFPA/mb1)

Der Investmentmanager Jupiter mit Sitz in London wurde 1985 gegründet.

www.jupiteram.com

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