ZEW-Umfrage: Finanzmarkprofis rechnen weiterhin mit wirtschaftlichem Gegenwind
Die ZEW-Konjunkturerwartungen gehen in der aktuellen Umfrage vom Juli 2023 zurück. Sie liegen mit minus 14,7 Punkten um 6,2 Punkte unter dem Wert des Vormonats. Die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage für Deutschland verschlechtert sich ebenfalls. Sie sinkt um 3,0 Punkte und liegt aktuell bei minus 59,5 Punkten.
„Die ZEW-Konjunkturerwartungen verschieben sich noch deutlicher in den negativen Bereich. Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen bis Jahresende von einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Lage aus. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Erwartung weiter steigender kurzfristiger Zinsen im Eurogebiet und in USA. Außerdem werden wichtige Exportmärkte wie China relativ schwach eingeschätzt. Die erwartete Verschlechterung der Konjunktur dürfte vor allem die Industriesektoren treffen. Die Ertragserwartungen dieser exportorientierten Branchen gehen abermals deutlich zurück“, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach die aktuellen Ergebnisse.
Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sinken im Juli um 2,2 Punkte. Sie liegen damit aktuell bei minus 12,2 Punkten. Der Lageindikator für die Eurozone geht um 2,5 Punkte auf nun minus 44,4 Punkte zurück. (DFPA/JF1)
Das ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim ist ein gemeinnütziges wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut in der Rechtsform einer GmbH. Es wurde 1990 auf Initiative der baden-württembergischen Landesregierung, der Wirtschaft des Landes und der Universität Mannheim gegründet und nahm im April 1991 die Arbeit auf und forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung.