ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex trübt sich weiter ein
Die Stimmung in der deutschen Immobilienwirtschaft sinkt zum zweiten Mal in Folge. Das ist das Kernergebnis des im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erstellten ZIA-IW-Immobilienstimmungs-Indexes (ISI). „Der Immobilienstimmungsindex hat gerade im Handelsimmobiliensektor einen deutlichen Sprung nach unten gemacht“, sagte ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner.
Laut der Analyse sind insbesondere Vermieter von Handelsimmobilien von Mietausfällen, Kündigungen und sinkenden Neuvermietungen betroffen: Über die Hälfte (53,6 Prozent) gibt an, von Stundungen „stark betroffen“ zu sein. Die Mietausfälle gehen dabei eher selten auf direkte Kündigungen zurück. Im Handelssegment liegt der Anteil der stark Betroffenen allerdings bei 10,7 Prozent. Die Vermieter von Handelsimmobilien spüren ebenfalls Veränderungen bei ihren Neuvermietungen: 35,7 Prozent geben an, von einem sinkenden Neuvermietungsgeschäft „stark betroffen“ zu sein. So sind die Erwartungen im Handelsimmobiliensektor um 24,9 auf 14,7 Punkte gesunken.
Nur geringfügig gesunken (von 35,9 auf 33,1) dagegen ist das Immobilienklima im Bürosektor. Mattner erklärte: „Die Büroimmobilienunternehmen sind im Vergleich zum Vorquartal mit ihrer aktuellen Lage zufriedener, jedoch pessimistischer bei den Geschäftserwartungen. Insgesamt kommen die Unternehmen im Bürosegment aber deutlich besser durch die Krise als zunächst befürchtet wurde. Der erwartete Preisverfall blieb bislang aus.“
Positive Signale gibt es bei den Projektentwicklern. Dort erreicht die Geschäftslage mit 71,6 bereits wieder fast das Vorkrisenniveau. Eine Mehrheit der Unternehmen geht zudem davon aus, dass sich die Lage in den nächsten zwölf Monaten weiter verbessert (Erwartungen plus 35,1). Entsprechend verbesserte sich auch das Geschäftsklima auf 52,7.
Mattner zog daher ein gemischtes Fazit aus der Befragung der Unternehmen: „Nach einer großen Unsicherheit gibt es eine greifbare Risikowahrnehmung, mit der die meisten Unternehmen aktiver ihre Geschäfte angehen können. Hierbei hilft, dass die allermeisten der Immobilienbestandshalter in den Bereichen Wohnen und Büro im Langvermietungsgeschäft kaum von Einnahmenausfällen betroffen sind. Viele Immobilienunternehmen haben daher den Krisenmodus beendet und sehen neue Entwicklungs- und Wachstumschancen.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im Jahr 2006 gegründeten ZIA mehr als 28 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist ein privates Wirtschaftsforschungsinstitut. Es veröffentlicht Studien, Projekte und Handlungsempfehlungen, die sich an Politik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft richten.