Zinsen: Aufwärtstrend wird wahrscheinlicher
Seit Monaten beschäftigt Immobilienkäufer dieselbe Frage: Wie lange bleiben die Zinsen noch so niedrig? Im monatlichen Bauzins-Trendbarometer hat der Baufinanzierungsvermittler Interhyp zehn Experten um eine Einschätzung gebeten.
Nachdem im ersten Quartal dieses Jahres die Zinsen für zehnjährige Darlehen leicht angezogen hatten, sind sie im April wieder gefallen. Aktuell liegen sie bei rund 1,4 Prozent und haben damit einen neuen Jahrestiefststand erreicht. Dass das in den kommenden vier Wochen so bleiben wird, glauben 60 Prozent der von Interhyp befragten Experten. Nur 40 Prozent rechnen kurzfristig mit steigenden Zinsen. Mittel- bis langfristig hingegen gehen 80 Prozent der Befragten von steigenden Zinsen aus.
Wie schon im April 2017 wirkt sich nach Meinung der Experten die aktuelle politische Situation auf die Zinsentwicklung aus. Allen voran die Wahl in Frankreich am 7. Mai. „Die französischen Wahlen halten die Finanzmärkte in ihrem Bann. Die meisten Beobachter erwarten, dass Macron gewinnt. Sollte das tatsächlich passieren, sollten die Finanzmärkte erleichtert reagieren und vermutlich werden die Kapitalmarktzinsen leicht steigen. So langsam sollte dann auch die EZB den Einstieg in den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik suchen, was auch langfristig zu leicht steigenden Zinsen führen sollte“, sagt ein Experte der ING-DiBa im Interhyp-Bauzins-Trendbarometer.
Doch nicht nur die Wahlen in Frankreich werden entscheidend sein. Auch die Handlungen des US-Präsidenten Donald Trump wirken sich nach Meinung der Marktbeobachter auf die Zinsentwicklung aus. „Der bedeutendste Risikofaktor für die Aussicht auf steigende Renditen findet sich in der Amtsführung Donald Trumps. Die Umsetzung seiner Agenda stockt, Wachstumsimpulse bleiben weiterhin aus, unter den Marktteilnehmern nimmt die Skepsis zu, inwieweit der "Reflation Hype" im Nachgang zur Wahl im November gerechtfertigt war“, sagt der Experte der HypoVereinsbank.
Quelle: Pressemitteilung Interhyp
Die Interhyp AG mit Sitz in München ist ein Kreditvermittler für Immobilienfinanzierungen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen ING Direct. Mit einem Finanzierungsvolumen von 18 Milliarden Euro in 2016 ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge der größte Vermittler für private Baufinanzierungen in Deutschland. (JF1)