"Zinsradar": Durchschnittszinsen sinken weiter
Sparen kostet immer mehr in Deutschland, das zeigt eine Analyse der Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) durch das Anlageportal Weltsparen, die im „Zinsradar“ zusammengefasst werden. Der durchschnittliche Zinssatz für Privatkunden für bis zu einjährige Spareinlagen fällt erneut ins Minus auf ein neues Rekordtief von minus 0,04 Prozent. Geschäftskunden trifft es noch härter: Sie müssen im Schnitt minus 0,49 Prozent Negativzinsen zahlen.
Laut Weltsparen-Zinsradar sind die großen europäischen Märkte bei den Zinssätzen für Privatkunden zweigeteilt: In Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien sind die Wahlmöglichkeiten für Verbraucher stark eingeschränkt. Das Vereinigte Königreich, Italien und die skandinavischen Länder weisen dagegen noch beträchtliche Zinsspannen auf, die bis zu über einem Prozent reichen. In Frankreich, Italien, Schweden und Portugal seien die besten Zinssätze für Spareinlagen mit einjähriger Laufzeit zwar weiterhin rückläufig und die größten Banken in diesen Märkten könnten ihren Kunden nur sehr geringe oder sogar gar keine Zinsen mehr anbieten. Dennoch lohne sich der Vergleich, um positive Zinsen zu erzielen und Negativzinsen zu vermeiden.
Die Kunden der drei größten Banken in Deutschland, den Niederlanden und Spanien haben gar keine Optionen für verzinste einjährige Festgeldanlagen mehr. Die größten Banken in Österreich, Polen, Schweden, Frankreich, Irland und Portugal bieten noch Festgelder mit einjähriger Laufzeit an, allerdings nur zu Niedrigzinsen von durchschnittlich maximal 0,05 Prozent. Norwegens Großbanken sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 0,5 Prozent für einjähriges Festgeld der Ausreißer unter den europäischen Volkswirtschaften. Spitzenzinsen von über einem Prozent erzielen Verbraucher in Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich. In Polen und Italien sind fast ein Prozent Zinsen möglich.
Die durchschnittlichen höchsten Drei-Jahres-Zinssätze in Deutschland sind laut „Zinsradar“ geringfügig gestiegen – zum ersten Mal seit dem Januar dieses Jahres. Die Durchschnittszinsen der Top-Angebote zeigen, dass Verbraucher in Deutschland, Spanien und den Niederlanden noch Zinsen für ihre Ersparnisse erzielen können, die um ein Vielfaches höher sind als bei den größten Banken des Landes. In Deutschland liegen die besten verfügbaren Ein-Jahres-Angebote bei 0,523 Prozent und die besten verfügbaren Drei-Jahres-Zinsen bei 0,603 Prozent. Eine Ausnahme bilde das Vereinigte Königreich, lediglich dort steigen die Spitzenzinsen für ein- und dreijährige Festgelder.
Deutschland ist das einzige Land der Eurozone mit einem negativen Durchschnittszins. Mit minus 0,04 Prozent erreicht die Bundesrepublik bei den bis zu einjährigen Einlagen einen erneuten Tiefstand. Knapp darüber liegen Spanien mit einem Durchschnittszins 0,01 Prozent, Österreich mit 0,03 Prozent und Portugal mit 0,05 Prozent. In Italien und Frankreich hingegen erhalten die Verbraucher mit durchschnittlich 0,47 Prozent fast ein halbes Prozent auf ihre Einlagen. Das Vereinigte Königreich und Schweden weisen im Vergleich mit 0,27 Prozent beziehungsweise 0,23 Prozent etwas niedrigere, aber respektable Durchschnittszinsen auf.
Deutschland, Dänemark und Irland sind die teuersten Märkte für Geschäftskunden: Unternehmen müssen in den drei Ländern zwischen minus 0,45 Prozent und minus 0,49 Prozent Verwahrentgelt für ihre Einlagen zahlen. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Raisin
Die Raisin GmbH ist ein Fintech mit Sitz in Berlin, das in Deutschland das Anlageportal „Weltsparen“ betreibt. Das 2012 gegründete Unternehmen bietet europäischen Sparern grenzüberschreitend Zugang zu Tages- und Festgeldern aus ganz Europa sowie zu global diversifizierten ETF-Portfolios.