Zinsradar: Festgeldzinsen in Deutschland erreichen neuen Tiefststand

Die Inflation nimmt in ganz Europa an Fahrt auf – in Deutschland stieg die Inflationsrate im Mai 2021 auf 2,5 Prozent, der höchste Wert seit 2011. Doch die Zinsen für Spareinlagen bewegen sich nicht aufwärts, das Gegenteil ist der Fall. Dabei erreichten die Sparquote und das Geldvolumen der Deutschen zuletzt ebenfalls neue Rekordhöhen – ganz zum Verdruss der Retail-Banken. Auf ihnen lasten die Kosten der Überliquidität, die sie zum Teil in Form von Negativzinsen an ihre Kundschaft weitergeben. Das jüngste BGH-Urteil zu den AGB-Änderungen nach dem Motto „Schweigen ist Zustimmung“ stellt diese Praxis in Frage: Der Bundesgerichtshof hat rückwirkend zum 1. Januar 2018 entschieden, dass diese Klauseln im Zusammenhang mit Preiserhöhungen und Verwahrentgelten in Form von Negativzinsen ungültig sind – was die Banken hohen Verbindlichkeiten aussetzt. Darauf verweist das Fintech Raisin, in das in Deutschland das Anlageportal Weltsparen betreibt.

Während die Menschen sich zunehmend um eine Geldentwertung sorgen, betrachtet die Europäische Zentralbank (EZB) die steigende Inflation nur als vorübergehendes Phänomen – im Gegensatz zu den dauerhaft niedrigen Zinssätzen. So beabsichtigt die Zentralbank, die Zinsen bis zum ersten Quartal 2022 weiter niedrig zu halten. Die neuen EZB-Daten zeigen einen leichten Aufwärtstrend in Europa, doch nicht in Deutschland: Bei den Zinssätzen für Privatkunden herrscht keine Bewegung bei einem Durchschnittszinssatz von 0,06 Prozent und für Geschäftskunden sieht es düster aus, dort sinken die Zinsen um minus 108 Prozent auf minus 0,25 Prozent.

Der Zinsradar von Weltsparen analysiert die höchsten verfügbaren Zinssätze in den europäischen Märkten sowie die durchschnittlichen Zinssätze der drei größten Banken jedes Landes. Viele der drei größten Banken in einigen Staaten Europas – darunter Deutschland, Spanien und die Niederlande – bieten inzwischen überhaupt keine einjährigen Festgelder mehr an. Europaweit fallen bei den Großbanken die Zinssätze, aber bei den Top-Angeboten sinken sie sogar noch schneller. Die höchsten verfügbaren Zinssätze sind in fast allen Ländern der Eurozone gesunken. Der durchschnittliche Spitzenzins für einjährige Einlagen rutscht in Deutschland auf einem neuen Tiefststand von 0,523 Prozent. So verringert sich die Zinsdifferenz zunehmend und es wird immer schwieriger, gute Zinsangebote zu finden.

Nur in Belgien, Italien und Norwegen bieten die großen Banken im Durchschnitt mehr als ein Zehntel Prozent Zinsen, wobei in Italien lediglich eine große Bank überhaupt ein Ein-Jahres-Festgeldprodukt anbietet. Auch außerhalb der Eurozone bleibe die Situation stabil: Die durchschnittlichen Zinsen in Schweden, Norwegen und Polen halten sich auf Vormonats-Niveau. Als einziger Markt in Europa verzeichnet Großbritannien einen Anstieg: Den zweiten Monat in Folge stiegen die Zinsen um mehr als ein Zehntelprozent

Innerhalb der Eurozone liegen die höchsten Drei-Jahres-Zinssätze nur in Italien über einem Prozent, während alle Ein-Jahres-Top-Zinsen unter diese Schwelle gesunken sind. Außerhalb der Eurozone haben alle untersuchten Länder relativ hohe Drei-Jahres-Spitzensätze von deutlich über einem Prozent und Ein-Jahres-Sätze nahe oder sogar über einem Prozent. In Deutschland, Belgien und Irland hat sich der Abstand zwischen den 1- und 3-jährigen Spitzenzinsen noch weiter verringert und liegt nun bei oder unter einem Zehntelpunkt.

Die durchschnittlichen Zinssätze im Privatkundengeschäft liegen in 15 Ländern Europas weiterhin bei oder unter 0,2 Prozent. Im letzten Jahr wiesen einige Märkte deutliche Schwankungen auf. Italiens durchschnittlicher Zinssatz fiel von 1,55 Prozent im letzten März, vor Beginn der Corona-Pandemie, auf zuletzt 0,82 Prozent. Das Vereinigte Königreich fiel von 1,04 Prozent auf heute 0,27 Prozent, Frankreich von 0,76 Prozent auf 0,41 Prozent und Polen von 1,2 Prozent im letzten Jahr auf aktuell 0,19 Prozent. (DFPA/mb1)

Quelle: Pressemitteilung Raisin

Die Raisin GmbH ist ein Fintech mit Sitz in Berlin, das in Deutschland das Anlageportal Weltsparen betreibt. Das 2012 gegründete Unternehmen bietet europäischen Sparern grenzüberschreitend Zugang zu Tages- und Festgeldern aus ganz Europa sowie zu global diversifizierten ETF-Portfolios.

www.raisin.com

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