Zinszoom: Bauzinsen in den vergangenen Wochen gesunken
Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Notenbanken EZB und Fed ein weiteres Mal unterschiedliche Wege einschlagen: Die Europäische Zentralbank wartet erst einmal ab, während die Pläne der Fed für ein Ende der expansiven Geldpolitik bereits konkreter werden. Die Bauzinsen sinken bereits einige Wochen in Folge. Das meldet der Maklerpool Qualitypool.
Die Europäische Zentralbank behält ihren Kurs bei und stellt bisher kein Ende der ultraexpansiven Geldpolitik in Aussicht. Bereits im Juni hatte die EZB im Rahmen ihrer neuen geldpolitischen Strategie das Inflationsziel angehoben und ihren Spielraum im Rahmen der aktuell hohen Inflation erweitert. Stattdessen strebt die Zentralbank nun eine mittelfristige Teuerungsrate von 2,0 Prozent an. Der EZB geht es auch in der Corona-Krise vor allem darum, die Eurozone zusammenzuhalten, kommentiert Jörg Haffner, Geschäftsführer von Qualitypool. Dafür brauche es, ausgehend von der wirtschaftlichen Situation einiger südeuropäischen Staaten, eine extrem lockere Geldpolitik. Die EZB sehe aktuell keinen Spielraum, analog zur Fed offen über eine Straffung der Maßnahmen nachzudenken.
Unter den Fed-Mitgliedern mehren sich währenddessen Stimmen, die das Volumen des laufenden Anleihenkaufprogramms sukzessive reduzieren möchten. Dies sollte ihrer Ansicht nach in absehbarer Zeit geschehen, bevor wie von der Fed angekündigt im Jahr 2023 zwei erste Zinsschritte nach oben erfolgen könnten. Haffner dazu: Die konjunkturelle Lage in den USA stützt diese Überlegungen, wie man zuletzt etwa am Rekordwert des Einkaufsmanagerindex ablesen konnte. Nach Aussagen ihres Vorsitzenden Powell spielt die Fed aktuell durch, zu welchen Bedingungen sie das Anleihenkaufprogramm sinnvoll reduzieren könnte. Aktuell sei es dafür aber noch zu früh. Am Markt tippt man auf den Anfang vom Ende des Kaufprogramms zum Jahreswechsel 2021/22.
Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen gingen in den vergangenen Wochen leicht zurück: Von 0,71 Prozent bis Ende Juni zu 0,61 Prozent Anfang Juli und 0,56 Prozent ab Mitte Juli bei den zehnjährigen Zinsbindungen. Die 15-jährigen Zinsbindungen fielen von 1,07 Prozent Ende Juni im Juli unter die Grenze von einem Prozent und notieren aktuell bei 0,88 Prozent.
Der Aufwärtstrend der Bauzinsen seit Jahresbeginn wurde demnach nachhaltig gebrochen, konstatiert Haffner. Die Bankpartner reagieren mit deutlicheren Zinssenkungen, einzelne Angebote für zehnjährige Zinsbindungen gibt es am Markt bereits unter 0,5 Prozent. Die Baufinanzierungszinsen nähern sich damit wieder den Tiefstwerten um 0,4 Prozent aus dem Januar und Februar an. Finanzierungskunden, welche die steigenden Zinsen im ersten Halbjahr mit Besorgnis beobachtet haben, könnten erst einmal durchatmen und sich wieder auf die Suche nach einem passenden Objekt konzentrieren. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Qualitypool
Die Qualitypool GmbH ist mit mehr als 9.500 aktiven Maklern einer der führenden Maklerpools Deutschlands. Qualitypool bietet Finanzdienstleistern und Finanzvertrieben Unterstützung bei der Vermittlung von Baufinanzierungen, Konsumentenkrediten, Bausparlösungen und Versicherungen. Qualitypool ist eine hundertprozentige Tochter der Hypoport AG.