Agri-Photovoltaik auf dem Vormarsch
Solarparks zum Ausbau Erneuerbarer Energien benötigen Flächen. Agri-Photovoltaik (Agri-PV) erlaubt die doppelte Bewirtschaftung von Geländen, die Nutzung sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Stromerzeugung.
Landwirtschaft oder Energieproduktion, Nahrungsmittel oder Grünstrom – das müsse kein Gegensatz sein, meint Markus W. Voigt, CEO der Düsseldorfer aream Group: „Bei der Agri-Photovoltaik kommen Agrarwirtschaft und Solarenergie endlich zusammen und alle Seiten profitieren: Auf derselben Fläche kann eine doppelte Ernte eingefahren werden. Für uns ein guter Grund, die ersten Agri-PV-Projekte in den Blick zu nehmen.“
Agri-PV verspricht denn auch eine Win-win-Situation. „Wird das Anlagendesign entsprechend gestaltet und optimiert, werden die Interessenslagen von Stromproduzent, Bewirtschafter und Landeigentümer unter einen Hut gebracht“, sagt Voigt. Während beispielsweise der Reihenabstand der PV-Anlagen aus PV-Sicht eher gering sein sollte, idealerweise neun bis 13 Meter, sehen Bewirtschafter lieber größere Reihenabstände, um die Fläche effizienter nutzen zu können. „Die Kunst bei der Entwicklung ist es, die Interessen aller Stakeholder angemessen zu berücksichtigen“, sagt Voigt.
Daneben ist Agri-PV günstiger als kleine Solar-Dachanlagen und für die Landwirtschaft ergibt sich ein Zusatznutzen. So können PV-Anlagen Schatten spenden oder die Pflanzen vor Starkregen schützen und Landwirte können über Agri-PV ihre Einkommensquellen diversifizieren. Und schließlich kann die Doppelnutzung der Flächen die öffentliche Akzeptanz von Photovoltaikanlagen steigern: „Einige Gemeinden, vor allem in Ostdeutschland, haben bereits eine große Anzahl normaler Anlagen und stimmen neuen Projekten nur in Kombination mit landwirtschaftlicher Nutzung zu“, so Voigt. Das gleiche gilt, wenn beispielsweise die Qualität des Bodens zu gut ist, um ihn allein für die Solarstromproduktion zu nutzen.
„Es gibt hier keine wirkliche Standardisierung, alles ist möglich – von der Schafhaltung über Apfelbaumplantagen, Getreide- und Kartoffelanbau bis zu wechselnden Fruchtfolgen über Jahrzehnte“, sagt Voigt: „Wir beschäftigen uns bereits mit den ersten Agri-PV-Projekten und planen die Realisierung innerhalb der nächsten zwei Jahre.“ (DFPA/ljh1)
Die aream Group, 2005 gegründet, ist ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab. Mit mehr als 2,4 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehört aream zu den führenden Asset-Managern in diesem Markt. Mit dem eigenen Anlagenbestand wird grüner Strom für rund 40 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt.