Corestate nimmt erneut Wertanpassungen im Segment Real Estate Debt vor
Die jüngsten Entwicklungen auf der Zins- und Inflationsseite verschärfen die Belastungen für operatives Geschäft der Immobilien-Investmentgesellschaft Corestate und führen zu weiteren Bewertungsrisiken. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, können daher im weiteren Jahresverlauf Wertanpassungen bei Immobilien sowie eine Erhöhung der Risikovorsorge gemäß IFRS 9 für einzelne Bilanzpositionen im Corestate-Konzern nicht ausgeschlossen werden.
Der Corestate-Vorstand hat die bereits laufenden Kostensenkungsmaßnahmen nochmals deutlich erweitert. Das Ziel ist es, bis Jahresende eine strukturelle Anpassung der Gruppe hin zu einem effizienten und leistungsfähigen Investmenthaus mit den bestehenden Schwerpunkten Real Estate Equity und Debt umzusetzen, heißt es weiter. Aktuell werden dazu auf der Kostenseite operative Bereiche gebündelt, Doppelfunktionen und Overheads konsequent abgebaut, Büros geschlossen sowie alle Sachkosten und sonstige Aufwendungen auf den Prüfstand gestellt.
Zudem sollen im Segment Real Estate Debt Wertberichtigungen auf den Firmen- und Markenwert sowie eine Risikovorsorge für ausstehende Performance-Gebühren und Brückenfinanzierungen der Helvetic Financial Services (HFS) in Höhe von insgesamt 392 Millionen Euro vorgenommen werden. Ausgangspunkt für den Vorstand war die Entscheidung der unabhängigen Kapitalverwaltungsgesellschaft, für den von der HFS beratenen „Stratos II Fonds“, die Rücknahme der Anteilsscheine bis auf Weiteres auszusetzen und eine mögliche Umstrukturierung und Weiterführung des Fonds vorzubereiten. Angesichts der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Fonds für die kurz- bis mittelfristigen Geschäftsaussichten der HFS, führt dies in der Folge zu einer strategischen Neubewertung und Anpassung der korrespondierenden Bilanzpositionen. Der Vorstand hat darüber hinaus entschieden, in Anbetracht der deutlichen Verschlechterung des makroökonomischen Umfeldes, auch bei der Corestate Bank die Firmenwerte um etwa 61 Millionen Euro anzupassen.
Jenseits der operativen und marktseitigen Herausforderungen haben die Liquiditätssicherung und die Entschuldung des Konzerns oberste Priorität, so Corestate. Vor dem Hintergrund der angespannten Situation der weltweiten Finanzmärkte hat der Vorstand für die beiden bevorstehenden kurzfristigen Fälligkeiten einer Wandelanleihe in Höhe von 180 Millionen Euro im November 2022 und einer Senior-Anleihe in Höhe von 298 Millionen Euro fällig im April 2023 daher Berater mandatiert, um mit den Anleihegläubigern eine Refinanzierungslösung zu sondieren. (DFPA/JF1)
Corestate Capital Holding S.A. (Corestate) ist ein Investmentmanager und Co-Investor mit einem verwalteten Vermögen von rund 19 Milliarden Euro. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und ist europaweit in elf Ländern mit Niederlassungen in Frankfurt, Wien, Zürich, Paris, Madrid und London tätig.