d.i.i. wird für Neubau-Fonds Insolvenzantrag stellen
Die Deutsche Invest Immobilien (d.i.i.) wird für ihren Neubau Fonds „14. GmbH & Co. Geschlossene Investment-KG“, unter welcher sich insgesamt fünf Objektgesellschaften befinden, laut eigener Angabe in Kürze einen Antrag auf Insolvenz stellen.
In einem ersten Schritt hat das Unternehmen am 12. April 2024 für die d.i.i. 14. Neubau E GmbH, die Objektgesellschaft Neubauprojekt „Viktoria Viertel“ in Wiesbaden, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Frankfurt eingereicht. Insolvenzanträge für die vier weiteren Objektgesellschaften und die Fond-Gesellschaft selbst sollen zeitnah folgen. Mit der Einreichung beabsichtigt die d.i.i. die Begründung eines Gruppen-Gerichtsstandes beim Amtsgericht Frankfurt. Ziel des Antrags für den Gruppengerichtsstand sei eine einheitliche Verfahrensführung und bessere Koordination des Gesamtverfahrens.
Der „Neubau-Fonds 14“ und darin vor allem das Projekt „Viktoria Viertel“ als größtes Bauvorhaben wurde laut Unternehmensangabe besonders von den sehr schwierigen Marktbedingungen der vergangenen Jahre für Projektentwicklungen getroffen. Hinzu komme, dass die dringend für Projektentwicklungen benötigten öffentlichen Fördermittel im „Fonds 14“ mit dem Entwicklungs-Fokus Hamburg, Düsseldorf und Wiesbaden nicht oder nur in begrenztem Umfang genutzt werden konnten. Die Projekte seien zum überwiegenden Teil komplett frei finanziert. Es hätte daher im Rahmen des Sanierungs- und Refinanzierungskonzepts ein nicht unerheblicher Bedarf an neuem Eigenkapital bestanden. Trotz intensiver Verhandlungen mit den Investoren des „Fonds 14“ konnte das benötigte zusätzliche Eigenkapital nicht in ausreichender Höhe eingeworben werden, so dass der Antrag auf Insolvenz gestellt werden müsse.
Die Immobilien der d.i.i. werden in der Regel nicht von der d.i.i direkt gehalten, sondern in Fondsstrukturen, die rechtlich selbständig und eigenständig finanziert sind. Die Anteile werden von privaten, semiprofessionellen und professionellen Investoren gehalten. Insgesamt managt die d.i.i. 26 Fonds- & Investmentvehikel. Bei den Fonds- und Objektgesellschaften handele es sich jeweils um eigenständige KGs beziehungsweise GmbHs. Die Holdinggesellschaft d.i.i. AG und einige ihrer Tochtergesellschaften hatten vor kurzem einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Diese stehen laut Unternehmen nicht in direktem Zusammenhang mit den Fonds der d.i.i. „Bis auf einige wenige Ausnahmen habe ich insgesamt ein positives Bild von der überwiegenden Zahl der weiteren Fonds“, zitiert d.i.i. die vorläufige Insolvenzverwalterin Dr. Romy Metzger von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz. „Bei den Fonds, welche aktuell eine angespannte Liquiditätssituation haben, führt das Unternehmen aktuell intensive Gespräche mit Investoren und Banken, um die Situation in diesen Fonds langfristig zu stabilisieren. Ich bin optimistisch, dass diese durch zusätzlich avisierte Investorengelder wie geplant fortgeführt werden können“, so Geiwitz. (DFPA/mb1)
Die d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG mit Sitz in Wiesbaden wurde 2006 mit dem Ziel der wertsteigernden Investition in den deutschen Wohnimmobilienmarkt gegründet. Sie beschäftigt rund 280 Mitarbeiter. Die Assets under Management haben einen Wert von circa vier Milliarden Euro.