Deutsche Lichtmiete stellt Insolvenzantrag
Die Deutsche Lichtmiete Unternehmensgruppe hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Erst im Dezember 2021 wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg wegen Verdachts des gemeinschaftlichen Betrugs gegen vier Verantwortliche des auf Herstellung und Vermietung von energieeffizienter Beleuchtungstechnik spezialisierten Unternehmens ermittelt und im Zuge dessen eine Durchsuchung der Geschäftsräume durchgeführt hat (DFPA berichtete)
Wie ein Pressesprecher des Amtsgerichts Oldenburg auf Nachfrage von DFPA mitteilte, seien am Abend des 30. Dezember 2021 Eigenanträge auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens für die Deutsche Lichtmiete AG, die Deutsche Lichtmiete Produktionsgesellschaft mbH und Deutsche Lichtmiete Vermietgesellschaft mbH gestellt worden. Nähere Angaben zu den Verfahren könnten noch nicht gemacht werden. DFPA wird weiter berichten.
Die Deutsche Lichtmiete Unternehmensgruppe betreibt den Erwerb, den Handel und die Vermietung von technischen Einrichtungen. Das zur Finanzierung des Geschäftsmodells benötigte Kapital wurde in erheblichem Umfang von Investoren erlangt. Dazu bediente sich die Gruppe zweier Finanzierungsmodelle. Dies war anfänglich das Modell der Direktinvestition. Dabei erwarben die Anleger Technikprodukte von den ausgebenden Konzerngesellschaften, die sie anschließend von den Anlegern mieteten und an gewerbliche Kunden weitervermieteten. Nach Ablauf der fest vereinbarten Mietzeit erwarben die Gesellschaften ihre Produkte von den Anlegern zu einem vorab fest vereinbarten Kaufpreis zurück, wobei den Anlegern eine jährliche Rendite von über fünf Prozent zugesagt wurde.
Laut Staatsanwaltschaft Oldenburg besteht der Anfangsverdacht, die Beschuldigten hätten zu einem bislang nicht bekannten Zeitpunkt, möglicherweise während des Laufs der Direktinvestitionsprogramme, erkannt, dass das von ihnen betriebene Investorenmodell nicht tragfähig und ungeeignet war, um die Bezahlung der fälligen und künftig fälligen Forderungen der Anleger aus den Einnahmen der vermieteten technischen Einrichtungen zu generieren.
Gleichwohl sollen sie von 2018 bis 2021 weiteres Kapital von Investoren durch die Platzierung von Inhaber-Schuldverschreibungen (Unternehmensanleihen) in einer Gesamthöhe von über 100 Millionen Euro eingeworben haben. (DFPA/JF2)