Emissionsaktivitäten geschlossene Publikums-AIF - Zuwachs auf niedrigem Niveau
Die Ratingagentur Scope hat die im ersten Quartal 2020 emittierten geschlossenen Publikums-AIF und Vermögensanlagen erfasst. Insgesamt wurden sechs Publikums-AIF sowie sechs Vermögensanlagen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Vertrieb zugelassen.
Der Markt der geschlossenen Publikums-AIF startete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schwungvoller ins Jahr 2020. Das Angebot der im ersten Quartal 2020 zum Vertrieb zugelassenen geschlossenen Publikums-AIF umfasst sechs AIF mit einem prospektierten Eigenkapitalvolumen von insgesamt rund 204 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal waren es drei Fonds mit einem geplanten Eigenkapitalvolumen von insgesamt 85 Millionen Euro emittiert.
Aufgrund der Corona-Krise dürften Anleger weniger bereit sein, langfristige Investments zu tätigen, solange eine große Unsicherheit über die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung besteht, so die Einschätzung von Scope. Daher sei durchaus zu erwarten, dass der Vertriebsstart von Fonds verschoben und die Konzeption neuer Produkte vorerst gestoppt wird.
Für den Immobilienbereich, der stets den mit Abstand größten Anteil des Emissionsvolumenvolumen bildet, stellen sich die Herausforderungen differenziert dar: Im Ankaufsprozess befindliche Immobilien werden aktuell von Käuferseite oftmals nachverhandelt, so dass gegebenfalls ein geringerer Ankaufspreis erzielt werden kann. Einige Ankaufsprozesse werden hingegen pausiert oder gänzlich abgebrochen.
Das von Scope noch vor wenigen Wochen erwartete Emissionsvolumen 2020 für geschlossene Publikums-AIF von leicht unterhalb einer Milliarde Euro wird damit nicht erreicht werden.
Das Angebot neuer Vermögensanlagen nach Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) besteht im ersten Quartal 2020 ebenfalls aus sechs Produkten. Im vierten Quartal 2019 waren es noch zehn emittierte Vermögensanlagen – das entspricht einem Rückgang um zuletzt 40 Prozent. Bezogen auf das zu platzierende Kapital ist das Volumen im Vergleich zum Vorquartal sogar um 70 Prozent von rund 296 Millionen Euro auf 89 Millionen Euro zurückgegangen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Scope
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