Geschlossene Publikums-AIF: Höhere Emissionstätigkeit bei geringerem Eigenkapitalvolumen
Die Ratingagentur Scope hat die im zweiten Quartal 2020 emittierten geschlossenen Publikums-AIF und Vermögensanlagen erfasst: Insgesamt wurden neun Publikums-AIF sowie zehn Vermögensanlagen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Vertrieb zugelassen. Das Neuangebot der Publikums-AIF wird von Immobilienfonds dominiert. Auf Halbjahressicht ging das Emissionsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei den Publikums-AIF um rund 36 Prozent und bei den Vermögensanlagen um rund zwölf Prozent zurück.
Nachdem im ersten Quartal 2020 sechs Fonds zum Vertrieb zugelassen wurden, waren es im zweiten Quartal neun AIF. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen dieser Fonds beträgt insgesamt rund 221 Millionen Euro Euro und ist damit gegenüber dem ersten Quartal (rund 204 Millionen Euro) um rund acht Prozent angestiegen.
Auf Halbjahressicht ergibt sich folgendes Bild: Mit insgesamt 15 Publikums-AIF wurden zwei AIF mehr als im Vorjahreszeitraum von der BaFin zum Vertrieb zugelassen. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen sank jedoch um rund 36 Prozent. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres summierte es sich auf rund 424 Millionen Euro – im ersten Halbjahr 2019 lag es über alle 13 AIF hinweg bei rund 660 Millionen Euro.
Der Rückgang an Neuprodukten sei zum Teil auf die Covid-19-Krise zurückzuführen. Geplante oder bereits strukturierte AIF und Vermögensanlagen werden nicht zum Vertrieb angemeldet und Produkte mit bereits erhaltener Vertriebszulassung werden nicht in diesen gegeben. Ursächlich dabei ist laut Scope die zu erwartende geringe Nachfrage nach Investmentprodukten in unsicheren beziehungsweise Krisenzeiten. Besonders betroffen davon sei der Hotel- und Non-Food-Einzelhandelssektor, während die Nutzungsarten Wohnen und Lebensmittel-Einzelhandel als unkritisch und damit krisenresistent einzuschätzen seien. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Scope
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