Green City: Vorläufiger Insolvenzverwalter hat Arbeit aufgenommen
Das Amtsgericht München hat am 26. Januar 2022 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen des Münchener Energiedienstleisters Green City angeordnet und den Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Axel W. Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (München) zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Für eine Fortführung und Sanierung des Unternehmens sieht Bierbach laut Mitteilung von Green City gute Erfolgschancen.
Green City hatte einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt (DFPA berichtete). Die GCE Kraftwerkspark I GmbH, eine Tochtergesellschaft der Green City, hatte am 21. Januar 2022 ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt. Rechtsanwalt Bierbach ist dort bisher als Insolvenzgutachter tätig.
Der vorläufige Insolvenzverwalter hat zusammen mit einem Expertenteam begonnen, die wirtschaftliche Lage der Green City und aller zur Unternehmensgruppe gehörenden Gesellschaften im In- und Ausland zu prüfen sowie Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufzunehmen. Das operative Geschäft der AG, die Projektierung und Umsetzung von Projekten in den Bereichen Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraft soll in vollem Umfang aufrechterhalten und alle laufenden Projekte fortgeführt werden. Auch die kaufmännische und technische Betriebsführung der bereits in Betrieb befindlichen Anlagen mit insgesamt rund 150 Megawatt (MW) Leistung ist laut Mitteilung vollumfänglich sichergestellt.
„Wir werden jetzt alle Sanierungsoptionen für die Green City AG prüfen. Unser Ziel ist es, eine Fortführungslösung für das Unternehmen zu finden und eine bestmögliche Befriedigung der Gläubiger zu ermöglichen“, sagte Sanierungsexperte Bierbach. Dazu zählen insbesondere tausende Kleinanleger, Lieferanten und institutionelle Investoren.
„Unser Team unterstützt den vorläufigen Insolvenzverwalter nach allen Kräften, um dem Unternehmen eine Perspektive zu bieten. Wir haben die Möglichkeit, zahlreiche Wind- und Solarparks ans Netz zu bringen und signifikante Ertragspotenziale im Zukunftsmarkt der Erneuerbaren Energien zu heben“, so der Vorstandsvorsitzende der Green City, Jens Mühlhaus.
Die rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Green City hat der vorläufige Insolvenzverwalter in der vergangenen Woche über die Situation und das weitere Vorgehen informiert. Ihre Löhne und Gehälter sollen über eine Vorfinanzierung des Insolvenzgelds der Bundesagentur für Arbeit bis einschließlich März 2022 gesichert werden. „Die Anmeldung der Insolvenz war für uns und unsere Partner ein harter, aber notwendiger Schritt. Jetzt fokussieren wir uns auf tragfähige Lösungen, um das Unternehmen auf eine neue Finanzierungsbasis zu stellen und Gläubigeransprüche bestmöglich zu sichern“, ergänzte Finanzvorständin Heike von der Heyden. (DFPA/TH3)
Die Green City-Gruppe ist ein ganzheitlicher Anbieter für Entwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Erneuerbaren-Energien-Anlagen in Europa.