Immobilienausschuss nimmt Stellung zum aktuellen Tief bei Baugenehmigungen
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA), der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, hofft auf positive Signale aus der Politik durch das Wachstumschancengesetz.
Angesichts der neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Baugenehmigungen von Wohnungen fordert die Immobilienwirtschaft eine schnelle politische Umkehr. Laut Statistischem Bundesamt ging die Zahl genehmigter Wohnungen 2023 gegenüber dem Vorjahr um 94.100 auf nun 260.100 Wohnungen zurück. Das ist der tiefste Stand seit 2012.
„Kein Wunder", sagte ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner, „unter den aktuellen Bedingungen ist es nicht möglich, neue Projekte anzugehen." Die Entscheidung zum Wachstumschancengesetz am 22. März im Bundesrat sei „die nächste Gelegenheit der politisch Verantwortlichen, zu zeigen, dass sie die Signale verstanden haben“, erklärt Mattner. „Beim Wachstumschancengesetz wird sich zeigen, ob auch die Verantwortlichen in den Ländern passgenaue Antworten auf den Ernst der Lage geben wollen“,. „Wir müssen dringendst die Serie schlechter Nachrichten durchbrechen. Denn mehr Wohnraum ist auch eine Frage des sozialen Zusammenhalts.“ Bis 2025 fehlen laut ZIA 720.000, bis 2027 sogar 830.000 Wohnungen. Schon im Januar dieses Jahres hatte Mattern eindringlich finanzielle Anreize für Investitionen gefordert (DFPA berichtete)
Es sei „absolut unverzichtbar“, dass die vom Bund gewünschten steuerlichen Anreize („degressive AfA“) kommen. Die Länder dürften sich diesem Push für Wohnungsbau nicht verweigern. „Die wichtigen Impulse für mehr Wohnungen, die wir in Deutschland so dringend brauchen wie seit Jahrzehnten nicht, darf man nicht mit Themen aus anderen Bereichen der Daseinsvorsorge vermengen.“ Auch ein temporärer Verzicht auf die Grunderwerbsteuer und auf kommunale Abschöpfungen beim Wohnungsbau wären nun Schritte, die „grundlegende Veränderung bringen“, sagt Mattner. (DFPA/abg)
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im Jahr 2006 gegründeten ZIA 33 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen.