Immowelt: Zuzug und Neubauflaute verschärfen Mietmarkt
In 69 von 80 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern sind die Mieten innerhalb eines Jahres gestiegen. Das zeigt eine Analyse des Immobilienportals immowelt im Juli 2022 und 2023 miteinander verglichen wurden. In zehn der 80 untersuchten Großstädte sind die Zuwächse sogar stärker als die aktuelle Inflationsrate von 6,4 Prozent.
Besonders prekär sei die Situation für Mieter in München, dem traditionell teuersten Pflaster in Deutschland. Aufgrund der immensen Nachfrage steigen die Mieten immer weiter. Innerhalb der vergangenen 12 Monate verteuerten sich die durchschnittlichen Angebotsmieten um 5,2 Prozent. Statt 16,68 Euro müssen Mieter bei Neuvermietung nun 17,55 Euro für den Quadratmeter im Bestand zahlen.
In Hamburg und Berlin sind die Angebotsmieten innerhalb eines Jahres um jeweils 3,9 Prozent gestiegen. In der Hansestadt werden derzeit durchschnittliche Preise von 11,27 Euro aufgerufen, in der Bundeshauptstadt liegt die mittlere Angebotsmiete mit 11,74 Euro sogar noch darüber. Noch teurer sind Stuttgart (13,00 Euro; 2,0 Prozent), Frankfurt (12,97 Euro; 2,4 Prozent) und Köln (12,42 Euro; 2,7 Prozent), wo die Preiskurve ebenfalls nach oben zeigt.
Siegen verzeichnete mit einem Plus von 9,0 Prozent den stärksten Anstieg aller Städte. Das aktuelle Preisniveau ist mit durchschnittlich 7,79 Euro pro Quadratmeter dennoch vergleichsweise niedrig. Hinter Siegen verzeichnen drei weitere Städte aus Nordrhein-Westfalen im Deutschlandvergleich die stärksten Anstiege. In Mühlheim an der Ruhr (8,40 Euro) müssen Mieter 7,8 Prozent mehr bezahlen, in Hamm (7,28 Euro; 7,7 Prozent) und Bottrop (7,58 Euro; 7,6 Prozent) sind die Verteuerungen nur unwesentlich geringer.
Die ostdeutschen Großstädte gewinnen an Attraktivität. Immer mehr Fachkräfte zieht es wegen zukunftsträchtiger Jobs in den Osten. Dort treffen sie auf vergleichsweise günstige Mieten, die aber allmählich ansteigen - so auch in den Großstädten Sachsen-Anhalts: Magdeburg (6,69 Euro) verzeichnet ein Plus von 4,2 Prozent und Halle (6,34 Euro) von 3,2 Prozent. Letzteres profitiert durch die räumliche Nähe zu Leipzig (7,35 Euro; 1,8 Prozent), das sich schon länger im Aufwind befindet und bereits höhere Mieten aufweist. Gleiches gilt für Dresden (7,88 Euro; 1,7 Prozent). (DFPA/ ljh1)
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