Investmentgesellschaft Aquila: Anlagezukunft sind Real Assets
Anleihen und Aktien sind im historischen Vergleich teuer und Zinsen beziehungsweise Dividendenrenditen niedrig, erklärt die Investmentgruppe Aquila in einem Marktkommentar. Im Euro-Raum seien die inflationsbereinigten Renditen oftmals sogar negativ, heißt es ergänzend. Je länger dieser Zustand andauere, desto stärker würden alternative Assets in den Fokus der Investoren gelangen. Unter dem Oberbegriff Sachwerte oder Real Assets ließen sich Anlagen mit ähnlichen Investmentprofilen zusammenfassen. Dazu zählten Immobilien, Infrastruktur und Energie, Forst- und Landwirtschaft sowie Flugzeuge beziehungsweise Schiffe. Sachwert-Anlagen würden von Megatrends wie der wachsenden Weltbevölkerung, steigendem Wohlstand oder den Klimaschutz-Bemühungen profitieren. Der Investitionsbedarf sei erheblich. Das Beratungshaus McKinsey beziffert diesen für den Bereich Infrastruktur auf 49 Billionen US-Dollar (41,2 Billionen Euro) bis zum Jahr 2030. Ohne private Investitionen sei das kaum darstellbar, heißt es.
Real Assets zeichnen sich durch stabile und gut planbare Cashflows, attraktive risikoadjustierte Renditen und eine geringe Volatilität aus, erläutert Dr. Dieter Rentsch, Mitgründer und Chief Investment Officer der Aquila-Gruppe. Daher würden sie sich für Investoren als Festzins-Substitut eignen. Üblicherweise seien diese Investments eher langfristig konzipiert. Hinzu komme eine geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen sowie ein Inflationsschutz, sagt der Experte. Die Beimischung von Sachwerten wirke daher positiv auf das Rendite-Risiko-Profil eines Aktien- und Anleiheportfolios. Rentsch berichtet, dass eine Modellrechnung für den Zeitraum von 2018 bis 2027 zeige, dass ein Anteil von 30 Prozent Real Assets die Rendite eines klassischen Aktien- und Anleiheportfolios bei einer Zielvolatilität von sieben Prozent von 2,4 Prozent auf 3,7 Prozent erhöhe.
Im Mittelpunkt der Real Assets stünde der Immobilienmarkt. Doch das Renditepotenzial kleinerer Sektoren sollte nicht unterschätzt werden, ergänzt der Fachmann. Dabei hänge die Renditeerwartung landwirtschaftlicher Flächen von der Nutzung und vom Standort ab. Die Bandbreite liege zwischen sieben und zwölf Prozent. Bei forstwirtschaftlichen Flächen, einem sehr langfristigen und marktengen Investment, würde die Rendite im Durchschnitt bei fünf Prozent bis 15 Prozent pro Jahr liegen. Die aufstrebende Assetklasse sind für Rentsch die Erneuerbaren Energien. Im Jahr 2017 seien 333,5 Milliarden US-Dollar (280,2 Milliarden Euro) weltweit in diese Assetklasse investiert worden, Das entspreche einer Verdreifachung innerhalb von zehn Jahren. Die dortigen Renditepotenziale würden zwischen sieben und neun Prozent für Wasserkraft, fünf bis acht Prozent bei Windenergie und bei rund sechs Prozent bei Photovoltaik liegen. Für alle Real Assets gelte, dass das Investment ein relativ großes Know-how erfordere, erinnert Rentsch.
Quelle: Marktkommentar Aquila Gruppe
Aquila Capital ist eine bankenunabhängige, inhabergeführte Investmentgesellschaft mit Hauptsitz in Hamburg. Die im Jahr 2001 gegründete Unternehmensgruppe strukturiert und managt alternative Investments für institutionelle Investoren in den Bereichen Finanzmarkt-Investments, Sachwert-Anlagen und Private-Market-Lösungen. Sie beschäftigt über 200 Mitarbeiter an neun Standorten weltweit und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 6,2 Milliarden Euro (Stand: März 2018). (TS1)