P&R: Insolvenzverwalter gibt Hinweise auf mögliche Rückflüsse
Dr. Michael Jaffé, Insolvenzverwalter der P&R-Containerbeteiligungen, hat sich erstmals in die Karten blicken lassen, mit welchen Rückflüssen aus der Insolvenz er rechnet. Darüber berichtet der Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz.
Jaffé erwartet danach, über alle vier deutschen P&R‑Vertriebsgesellschaften hinweg einen Gesamtrückfluss von rund eine Milliarde Euro zu realisieren. „Wenn sich das bewahrheitet, dann entspräche es einer Insolvenzquote von rund einem Drittel, wenn man davon ausgeht, dass bei ihm Forderungen von rund drei Milliarden Euro angemeldet wurden“, so der Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz.
Da in den beiden großen P&R‑Gesellschaften (GC und LF) bislang 12,5 Prozent ausbezahlt worden seien, dürften Anleger auf weitere 17,5 Prozent hoffen, allerdings unter Umständen erst in mehreren Jahren und auch behaftet mit erheblichen Risiken. Denn die Containerfrachtraten und ‑kaufpreise seien stark gefallen und liegen wieder unterhalb des Vorpandemie-Niveaus.
Die angelsächsischen Fonds, die Kaufangebote herausgelegt haben, reagieren laut dem Anlegerschutz-Verein auf diese Nachrichten. „Der erste Aufkäufer im Markt, York Capital, der über seine Tochtergesellschaft Dauerhaft Invest den Anlegern Ankaufangebote für ihre Insolvenzansprüche unterbreitet hat, gibt auf und legt keine neuen Angebote mehr heraus. Der als Zweiter aufgetretene Käufer Fidera, der über seine Tochtergesellschaft Regera den Anlegern Angebote macht, bleibt vorerst bei der Stange, befristet aber sein 25 Prozent-Angebot vorerst bis 30. September“, so die Mitteilung.
Der Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz empfiehlt: „Wer grundsätzlich über einen Verkauf seiner P&R‑Insolvenzforderungen nachdenkt, sollte bis zum 30. September 2023 das Kaufangebot der Regera annehmen.“ (DFPA/TH1)
Der Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz e.V. mit Sitz in Berlin ist im Bereich Anlegerschutz aktiv. Der Verein befasst sich seit 20 Jahren mit der Bündelung und Durchsetzung von Anlegerrechten.