Platzierungsvolumen von geschlossenen Publikums-AIF steigt um 43 Prozent
Die Ratingagentur Scope hat das platzierte Eigenkapital geschlossener alternativer Investmentfonds erfasst. Insgesamt investierten Privatanleger im Jahr 2019 rund 1,6 Milliarden Euro in 58 geschlossene Publikums-AIF. Damit stieg das platzierte Eigenkapitalvolumen der Publikums-AIF gegenüber 2018 um rund 43 Prozent an. Platzierungsstärkster Anbieter 2019 war Wealthcap mit 245 Millionen Euro. Dahinter folgen DF Deutsche Finance (191 Millionen Euro) und ZBI (164 Millionen Euro).
Wesentlich verantwortlich für den starken Anstieg des Platzierungsvolumens ist das zunehmende Fondsangebot: Während im Jahr 2017 lediglich Fonds mit einem geplanten Eigenkapitalvolumen von 705 Millionen Euro emittiert wurden, waren es im vergangenen Jahr 1,2 Milliarden Euro. Davon wurden im vergangenen Jahr bereits rund 58 Prozent platziert. Zusätzlich wurde der aus dem Jahr 2018 verbliebene Angebotsüberhang weitgehend ausplatziert. Der Anbieter Jamestown konnte in nur knapp drei Monaten bereits rund 130 Millionen Euro seines Ende September 2019 gestarteten AIF „Jamestown 31“ platzieren. Dies entspricht rund acht Prozent des gesamten Platzierungsvolumens des Jahres 2019.
Die nach wie vor dominierende Assetklasse Immobilien konnte mit 1,15 Milliarden Euro rund 73 Prozent des platzierten Eigenkapitals stellen. An zweiter Stelle folgen Private-Equity-AIF mit rund 340 Millionen Euro platziertem Eigenkapital beziehungsweise rund 22 Prozent. An dritter und vierter Stelle folgen die Assetklassen Multi-Asset mit 46 Millionen Euro (rund drei Prozent) und Erneuerbare Energien mit 38 Millionen Euro (rund zwei Prozent).
Die Anleger investierten im Jahr 2019 zu 90 Prozent (2018: 91 Prozent) in risikogemischte und nur zu zehn Prozent (2018: neun Prozent) in nicht risikogemischte geschlossene Publikums-AIF. Risikogemischte AIF ermöglichen eine breitere Risikostreuung, da sie in mindestens drei Objekte investieren oder eine diversifizierte Mieterstruktur aufweisen.
Für das Jahr 2020 erwartet Scope einen leichten Rückgang der Emissionsaktivitäten der Publikums-AIF und ein prospektiertes Emissionsvolumen von leicht unterhalb einer Milliarde Euro. Sachwerte, allen voran Immobilien, erfreuen sich zwar im Umfeld weiterhin extrem niedriger Zinsen und des dadurch verursachten Anlagedrucks nach wie vor großer Beliebtheit, die dadurch hervorgerufene Konkurrenz unter Investoren treibe jedoch die Preise und führt zu entsprechend sinkenden Renditen. Dies wiederum erschwert die Konzeption geschlossener Publikums-AIF mit attraktiven Renditen.
In Bezug auf das Platzierungsvolumens rechnet Scope mit einem ähnlich hohen Niveau wie 2018 (rund 1,1 Milliarden Euro). Dies liegt im aus dem Jahr 2019 verbliebenen Angebotsüberhang und im von Scope für das Jahr 2020 prognostizierten Emissionsvolumen begründet. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Zertifikateemittenten sowie Mutual Funds und alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur.