RICS: Nachfrage von Nutzern und Investoren nach grünen und nachhaltigen Immobilien wächst, aber Kosten halten die Branche zurück
Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) aus Großbritannien, an dem rund 4.000 Immobilienexperten weltweit teilgenommen haben, zeigt, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Gebäuden weltweit gestiegen ist. Doch die Unsicherheit bei der Gesetzgebung und der Mangel bei Messungen hindern die Branche daran, die Netto-Null-Ziele wirklich zu erreichen.
Demnach wies der RICS-Index für nachhaltiges Bauen einen Nettosaldo von +44 auf, was auf eine steigende Nachfrage von Nutzern und Investoren nach klimaangepassten Immobilien signalisiert. In Deutschland verzeichnen 84,5 Prozent der Befragten eine stärkere Investorennachfrage nach nachhaltigen Immobilien. Dieser Aufwärtstrend erstreckt sich über alle erfassten Regionen, wobei Europa mit einem Nettosaldo von +73 die höchste Nachfrage verzeichnet.
Über die Hälfte der weltweiten Umfrageteilnehmer gibt an, dass die Nachfrage der Mieter nach grünen Gebäuden in den letzten zwölf Monaten zugenommen habe. Die Ergebnisse zeigen auch, dass grüne Merkmale einen starken Einfluss auf Mieten und Kapitalwerte haben. Trotz des positiven Trends werden hohe Anschaffungskosten, mangelnde Belege für Kapitalrendite und fehlende CO2-Messungen als Hindernisse für den Erwerb grüner Gebäude genannt. Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB): „Die Dekarbonisierung ist im Real Estate Sektor noch zu langsam und nicht ausreichend effektiv. Die Branche muss ihre Emissionen bis 2030 um 50 Prozent reduzieren, wenn sie bis 2050 Netto-Null erreichen will.“ (DFPA/abg)
The Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) wurde 1868 in Großbritannien gegründet und erhielt 1881 die königliche Charta. Heute ist sie eine weltweit tätige Berufsorganisation, die Immobilienexperten rund um den Globus repräsentiert. Sitz von RICS Deutschland ist Frankfurt am Main.