Scope: Offene Immobilienfonds investieren verstärkt in den USA und in Hotelimmobilien
Die Ratingagentur Scope hat die im Jahr 2016 getätigten Investitionen offener Immobilienpublikumsfonds analysiert: Die insgesamt 14 bewerteten Fonds erwarben im vergangenen Jahr 60 Objekte und investierten dafür insgesamt 6,2 Milliarden Euro.
Im Vergleich zum Jahr 2015 ist das Investitionsvolumen allerdings rückläufig. Im Jahr 2015 betrug es 7,1 Milliarden Euro – im Jahr 2014 summierte es sich für die 14 Fonds auf 5,1 Milliarden Euro. Der Rückgang sei vor allem auf das weiter gestiegene Preis- und somit gesunkene Renditeniveau auf zahlreichen Immobilienmärkten zurückzuführen.
Mehr als 2,1 Milliarden Euro – und damit ein Drittel des gesamten Investitionsvolumens der 14 Fonds – floss 2016 in die USA. Auf Rang zwei der beliebtesten Länder folgt Deutschland mit 1,1 Milliarden beziehungsweise 17 Prozent des gesamten Investitionsvolumens. Objekte für rund 900 Millionen Euro (14 Prozent) wurden in Großbritannien angekauft.
Im Vergleich mit den Vorjahren wurde Deutschland damit als beliebtester Investitionsstandort abgelöst. Im Jahr 2014 investierten offene Immobilienfonds noch zu 40 Prozent in Deutschland. 2015 schrumpfte dieser Wert bereits auf 22 Prozent – 2016 dann auf 17 Prozent. Die US-Immobilienmärkte konnten ihren Anteil in den vergangenen Jahren stetig ausbauen: 2014 waren es lediglich sieben Prozent des gesamten Investitionsvolumens, 2015 betrug der US-Anteil bereits 17 Prozent. Im vergangenen Jahr verdoppelte sich der US-Anteil auf 34 Prozent.
Der Trend hin zu US-Immobilien wird laut Scope durch zwei Faktoren begünstigt: Zum einen ist das Renditeniveau auf den US-Märkten zum Teil höher als auf den europäischen Kernmärkten. Zum anderen setzen viele Fondsmanager auf eine stärkere geografische Diversifikation – nachdem in den Jahren seit der Finanzkrise der Investitionsfokus deutlich auf Europa und vor allem auf Deutschland lag. Zwar lenkten die 14 offenen Immobilienfonds auch 2016 mit 3,6 Milliarden Euro mehr als die Hälfte ihrer Investitionen in Büro-Objekte – der Anteil dieser Nutzungsart schrumpft jedoch kontinuierlich: Im Jahr 2014 flossen 72 Prozent in Büro-Objekte, 2015 waren es 63 Prozent. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 61 Prozent.
Eine gegenteilige Entwicklung zeigen Hotelimmobilien: Während 2014 nur rund drei Prozent des gesamten Investitionsvolumens auf Hotels entfielen, waren es 2015 bereits zwölf Prozent. Im Jahr 2016 stieg dieser Anteil nochmals auf 15 Prozent an. Damit wurden im vergangenen Jahr Hotelimmobilien mit einem Volumen von fast einer Milliarde Euro erworben.
Die beiden aktivsten Fonds im Jahr 2016 waren der „grundbesitz europa“ und der „Deka-ImmobilienEuropa“. Beide Fonds übernahmen jeweils Objekte für mehr als eine Milliarde Euro in ihre Portfolios. Der „UniImmo: Global“ und der „hausInvest“ folgen auf den Rängen drei und vier der aktivsten Fonds mit Volumina von jeweils mehr als 800 Millionen Euro. Zusammen vereinen diese vier Fonds fast 60 Prozent des gesamten Ankaufsvolumens der offenen Immobilienfonds.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die Scope SE & Co. KGaA ist die Holdinggesellschaft der Scope Group. Der Anbieter von unabhängigen Ratings, Research und Risikoanalysen aller Assetklassen hat seinen Sitz in Berlin und unterhält Büros in Frankfurt, London, Paris, Madrid und Mailand. (mb1)