Scope veröffentlicht Ratingmethodik für Geschlossene AIF
Die Ratingagentur Scope hat ihre Ratingmethodik für Geschlossene Alternative Investmentfonds (AIF) weiterentwickelt. Die Bewertung von AIF wird auf ganz Europa ausgeweitet. Marktteilnehmer können den Entwurf der Methodik bis zum 24.Februar 2015 kommentieren. Nach Berücksichtigung der Kommentare wird die finale Version der AIF-Methodik veröffentlicht.
Die methodischen Veränderungen reflektieren zum einen die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen für Geschlossene Fonds in Europa (AIFM-Richtlinie). Zum anderen hat Scope neue Bewertungskomponenten in die Methodik integriert.
Künftig sind sämtliche AIF-Ratings über die gesamte Fondslaufzeit im Monitoring und werden somit der Fondsentwicklung fortlaufend angepasst. Reine Emissionsratings werden nicht mehr durchgeführt. Zudem legt Scope verstärkt eigene Bonitätsbewertungen zur Bewertung der Ausfallwahrscheinlichkeit der relevanten Kapitalflüsse (zum Beispiel Miet- oder Leasingeinnahmen) zugrunde. Außerdem werden Blind-Pool-Fonds auf Basis bereits erworbener oder zum Erwerb geplanter Assets bewertet. Nach dem Ankauf neuer Assets wird das Rating aktualisiert. Schließlich soll die Fondsanalyse auf Ebene des Fonds erfolgen. Die steuerliche Betrachtung auf Anlegerebene entfällt.
Das Herzstück von Scopes Ratingmethodik ist weiterhin die Kapitalflusssimulation (Monte-Carlo-Simulation). Dabei legen die Scope-Analysten allen relevanten Fondsparametern Spannbreiten und Eintrittswahrscheinlichkeiten zugrunde. Mittels einer Simulation von 100.000 möglichen Szenarien werden Mid-, High- und Low-Case-Szenarien ermittelt. Darüber hinaus ergeben sich aus der Monte-Carlo-Simulation auch folgende für Investoren relevante Kennziffern: Return Corridor, Break-Even Probability, Probability of Losses und Value-at-Risk. Auf der Value-at-Risk-Betrachtung aufbauend stuft Scope sämtliche AIF in eine von fünf Risikoklassen ein.
Die Qualität des Asset-Managers fließt auch weiterhin in die Bewertung der Fonds ein. Hierbei berücksichtigt Scope künftig explizit, welche Einflussmöglichkeit der Asset-Manager auf den Erfolg eines Fonds überhaupt hat. Ist der Gestaltungsspielraum gering, weil zum Beispiel wichtige Fondsparameter bis zum Ende der Fondslaufzeit fixiert sind (Mietvertragspartner und so weiter) beziehungsweise sich vom Asset-Manager nicht beeinflussen lassen (zum Beispiel: Windenergieertrag), ist auch die Auswirkung der Asset-Manager-Qualität auf das AIF-Rating gering.
Zur besseren Abgrenzung von Bonitätsurteilen (Credit Ratings) und Fondsratings (Risk-Return-Ratings) hat Scope die Ratingskala angepasst. Alle Fondsratings werden künftig auf einer Skala mit kleinen Buchstaben und dem Subskript AIF ausgewiesen. Die Ratingskala reicht dabei wie bisher von aaaAIF bis dAIF.
Quelle: Pressemitteilung Scope Ratings
Die 2002 gegründete Scope-Unternehmensgruppe ist eine bankenunabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin. Sie ist auf das Rating von Unternehmen, Anleihen, Fonds und Zertifikaten spezialisiert und analysiert Vermögenswerte in Höhe von 1,2 Billionen Euro (Assets under Analysis 2011). (JF1)