Studie zum Logistikimmobilienmarkt: E-Commerce steigert Logistikinvestitionen
Immobilienfonds, die in verschiedenen Teilen der Logistikbranche investiert haben, sehen die Aussichten für 2019 und 2020 angesichts des anhaltenden Wachstums des E-Commerce und seiner Auswirkungen bei der Neugestaltung des Einzelhandels positiv, so eine Umfrage der Ratingagentur Scope. Dazu hat Scope 19 Fonds gebeten, ihre aktuelle und zukünftige Situation in den verschiedenen Segmenten der Logistikbranche, in der sie tätig sind, zu bewerten.
Während alle 19 die Situation für 2019 und 2020 sehr positiv bewerteten, zeigten sich die in der Projektentwicklung (90 Prozent bewerteten ihre Position als „gut“ oder „sehr gut“) sowie in den Bereichen geschlossene Spezial-AIF und Schuldtitel (je 80 Prozent) am optimistischsten. Hintergrund: Die 19 Befragten bieten verschiedene Anlagelösungen wie Spezial-AIF oder Publikumsfonds an, die über verschiedene Nutzungsarten verteilt sind. Fast die Hälfte der Befragten bietet den Investoren auch über Schuldtitel ein Engagement in Logistikimmobilien an. Darüber hinaus sind rund 40 Prozent der Befragten in der Projektentwicklung tätig.
Deutschland ist laut Umfrage der attraktivste Logistikstandort für Investoren in Europa. Von den Befragten bewerten 95 Prozent Deutschland als attraktiven oder sehr attraktiven Standort. In Bezug auf die Art der Logistikimmobilie sind Logistikzentren in städtischen Gebieten bei Anbietern sehr beliebt. Fast 90 Prozent der Anbieter bewerteten sie als die interessantesten, gefolgt von innerstädtischen Logistikimmobilien (53 Prozent) und internationalen Logistikzentren (47 Prozent).
Rund drei Viertel der Befragten sehen in wirtschaftlichen Fragen das größte Risiko für Logistikinvestitionen. Andererseits stellt der Standort derzeit nur für rund ein Drittel der Befragten ein großes Risiko dar.
Auf den ersten Blick fällt auf, so Scope, dass trotz der Euphorie rund um das Thema Logistikimmobilien „nur“ 58 Prozent der Befragten in den nächsten drei Jahren Mietsteigerungen erwarten, während 42 Prozent dagegen eine Stagnation der Preise erwarten. Eine Erklärung sei Scope zufolge, dass Mieterhöhungen vor allem in guten Lagen stattfinden werden. Dies sind vor allem Logistikzentren in den Metropolen. Sie stellen jedoch nur einen Teil des Logistikimmobilienmarktes dar. Für andere Segmente und Standorte - insbesondere Logistikzentren im ländlichen Raum - seien die Aussichten auf höhere Mieten weniger gut.
Zusätzlich zu dieser Umfrage hatte Scope in diesem Frühjahr Manager von offenen Immobilienfonds zu dem Mix der Nutzungsarten in ihren Portfolios befragt. Derzeit ist der Anteil der Logistikimmobilien sowohl in den Portfolios als auch im Ankaufsvolumen mit knapp drei Prozent noch vergleichsweise gering. Fast zwei Drittel der Fondsmanager planen jedoch, ihr Portfolio in der Logistik zu erhöhen, rund 13 Prozent planen eine deutliche Expansion. (DFPA/AZ)
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die Scope Group ist der führende europäische Anbieter für Bonitätsprüfungen, Fondsanalysen sowie Lösungen zur Risikobewertung und -überwachung. Die Gruppe beschäftigt rund 200 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Frankfurt, London, Madrid, Mailand, Oslo und Paris.