Trend bei Spezial-AIF: "Deutschlandfonds performen deutlich besser als Auslandsfonds"
Offene Immobilien-Spezial-AIF haben in den vergangenen zehn Jahren einen Total Return von 2,8 Prozent per annum erzielt. Dieses „eher schwache Ergebnis“ geht vor allem auf das Konto der Fonds mit Immobilien im europäischen Ausland. Die Deutschlandfonds erzielten hingegen auf zehn Jahre betrachtet einen Total Return von 4,3 Prozent per annum. Das ist ein Ergebnis der Online-Pressekonferenz: „Offene Immobilien-Spezial-AIF - Wachstum ohne Ende?“.
Referenten der Konferenz sind Dr. Sebastian Gläsner, Vice President, Client Coverage bei MSCI, Michael Schneider, Geschäftsführer der IntReal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft sowie Marc Drießen, Geschäftsführer der Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH.
Mit Blick auf alle offenen Immobilien-Spezialfonds ist der Deutschlandanteil in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und erreicht Ende 2016 rund zwei Drittel (62,5 Prozent). Auslandsfonds haben dagegen nur selektive Wachstumspotenziale. Büroimmobilien sind mit einem Anteil von 37,1 Prozent immer noch die wichtigste Nutzungsart, auf Handelsimmobilien entfallen rund 30 Prozent und auf Wohnimmobilien 9,5 Prozent. Unterm Strich hat auch die Branche der offenen Immobilien-Spezial-AIF unter den aktuell hohen Immobilienpreisen und der Objektknappheit zu leiden. Abhilfe könnte von Projektentwicklern kommen, die neu ins Fondsgeschäft einsteigen. So lauten weitere Kernergebnisse der Online-Pressekonferenz.
MSCI-Experte Gläsner zu den Renditekennzahlen der offenen Immobilien-Spezial-AIF: „Die Performance der Deutschlandfonds lag - gemessen am jährlichen Total Return - in den vergangenen Jahren zwischen 100 und 200 Basispunkten oberhalb der Europafonds. Das bessere Abschneiden der Fonds mit Deutschlandimmobilien ist unter anderem auf die allgemeine, sehr gute Marktentwicklung hierzulande zurückzuführen. Außerdem werden Nischenstrategien - wie beispielweise Parken, Logistik, Pflege - in Deutschland konsequenter umgesetzt. Dies zieht den Index nach oben.“
Bei institutionellen Anlegern liegen Spezial-AIF aktuell hoch in der Gunst. „Wir beobachten eine enorm hohe Nachfrage nach offenen Immobilien-Spezial-AIF. In den vergangenen drei Jahren stieg das Nettofondsvermögen aller Vehikel laut Bundesbank um rund 30 Milliarden Euro auf 82,7 Milliarden Euro an“, so Schneider. Weiterer Markttrend: Die beiden Nutzungsarten Büro (37,1 Prozent) und Handel (30,5 Prozent) dominieren nach wie vor. Vor allem das Handelssegment hat in den vergangenen zwei Jahren zugelegt (plus 6,1 Prozentpunkte) während das Bürosegment (minus 3,8 Prozentpunkte) verloren hat. Mit Blick auf das kommende Jahr sagt Schneider: „Ich erwarte für 2018 eine Zunahme des Nettofondsvermögens, die - trotz wachsender Immobilienknappheit beziehungsweise steigender Preise und sinkender Renditen - das Spitzenniveau von 2017 erreicht und sich auf mindestens sechs Milliarden Euro beläuft.“
Der Wunsch nach einer Verstetigung der Erträge sowie die derzeit insgesamt günstige Marktlage führen dazu, dass immer mehr Projektentwickler ins Fondsgeschäft einsteigen. Drießen: „Dieser Trend lässt sich am Markt seit einiger Zeit beobachten. Eine ganze Reihe von Projektentwicklern plant den Einstieg ins Fondsgeschäft oder hat diesen mit uns bereits vollzogen. Im Grunde ist dies ein naheliegender Schritt: Projektentwickler ,schaffen´ ein Anlagegut, das derzeit knapp ist und das Investoren händeringend suchen.“
Quelle: Pressemitteilung Hansainvest, IntReal und MSCI
Die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH wurde 1969 gegründet und ist Teil der Signal Iduna Gruppe. Als Service-KVG für Real und Financial Assets erbringt die Hamburger Gesellschaft Dienstleistungen rund um die Administration von liquiden und illiquiden Assetklassen.
Als Service-KVG fokussiert sich IntReal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH ausschließlich auf die Auflage und Administration von regulierten Immobilienfonds für Dritte nach dem KAGB. IntReal ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Warburg-HIH Invest Real Estate GmbH, Hamburg, und Teil der HIH Real Estate Gruppe. (TH1)