Union Investment weitet Ausschlusskriterien auf Immobilienfonds aus
Der Asset Manager Union Investment folgt einer Leitlinie für verantwortliches Investieren, in die unterschiedliche nationale und internationale Regelwerke wie der UN Global Compact oder die BVI-Wohlverhaltensregeln eingeflossen sind. Im Wertpapiergeschäft von Union Investment werden bereits seit rund 30 Jahren, neben weiteren nachhaltigen Strategien, norm- und wertbasierte Ausschlusskriterien angewendet. So werde privaten wie institutionellen Anlegern eine Kapitalanlage ermöglicht, die neben Rendite auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Auch das Immobiliengeschäft hat sich der Initiative für verantwortliches Investieren angeschlossen und bringt ab sofort norm- und wertbasierte Ausschlusskriterien für ihre aktiv gemanagten Immobilienanlagen mit einem Gesamtvolumen von rund 35 Milliarden Euro zur Geltung.
Im ersten Schritt werden ausschließlich Wertpapieremittenten unter den Transaktionspartnern und Mietern auf Basis des ESG-Mindeststandards geprüft (ESG: Environment (Umwelt), Social (Soziales), Governance (Unternehmensführung)). Unter den gewerblichen Mietern im aktuellen Bestandsportfolio haben diese einen Anteil von rund 20 Prozent. Perspektivisch sollen auch die weiteren 80 Prozent der Mieter erfasst werden.
„Verantwortungsvolles Investieren gehört zur DNA von Union Investment. Das Geschäftsverhalten unserer Partner im Immobilienbereich haben wir im Rahmen unserer Compliance-Prozesse auch in der Vergangenheit bereits geprüft. Mit den nun festgeschriebenen Ausschlusskriterien gehen wir einen weiteren Schritt, um die Nachhaltigkeit unseres Immobiliengeschäfts auch bei der Auswahl unserer Geschäftspartner zu belegen“, sagt Jens Wilhelm, Mitglied des Vorstandes von Union Investment, verantwortlich für das Portfoliomanagement, Immobilien und Infrastruktur. „Auch aufgrund ihrer steigenden ökonomischen Bedeutung hat die Berücksichtigung von ESG-Kriterien eine hohe Relevanz für unsere Kunden. Vor diesem Hintergrund ist die Integration von Ausschlusskriterien im Immobilienbereich ein wichtiger Schritt. Weitere Schritte zur Ausweitung des Blickfeldes über Wertpapieremittenten hinaus werden folgen.“
Die Research-Abteilung von Union Investment prüft Emittenten von Wertpapieren auf ihr Geschäftsverhalten. Kontroverse Geschäftspraktiken wie beispielsweise die Missachtung von Menschenrechten, des Umweltschutzes oder geltender Arbeitsstandards werden auf Basis definierter Prüfkriterien ebenso ausgeschlossen wie kontroverse Geschäftsfelder, zu denen etwa ein direkter Bezug zu international geächteten Waffen und ähnliches gehören.
Ein nach nachhaltigen Maßstäben geleitetes Investieren hat in der Immobilienwirtschaft verschiedene Dimensionen. Zunächst gilt es, mögliche Transaktionen genau zu prüfen. Der Transaktionspartner (Käufer oder Verkäufer) sollte den Leitlinien für verantwortliches Investieren ebenso genügen wie die Mieter einer neu erworbenen Gewerbeimmobilie. Zu prüfen sind außerdem die bereits bestehenden Mieter im aktiv verwalteten Immobilienportfolio von Union Investment – und zwar in allen gewerblichen Nutzungsarten: Büro, Einzelhandel, Hotel und Logistik.
Eine Prüfung des aktuellen Mieterbestands im Immobilienportfolio von Union Investment hat ergeben, dass die wirtschaftlichen Folgen einer konsequenten Anwendung der nachhaltigen Filterkriterien gering und für die Fonds gut tragbar sind. Betroffen sind zwei Mietverhältnisse über eine Mietfläche von insgesamt rund 6.200 Quadratmetern. Gemessen am Gesamtbestand von 7,4 Millionen Quadratmeter gewerblicher Mietfläche handele es sich um eine gut lösbare Aufgabe. Ziel ist es, die zwei bestehenden Mietverhältnisse auslaufen zu lassen und die Flächen anschließend an andere Unternehmen zu vermieten, die alle Kriterien der nachhaltigen Maßstäbe erfüllen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Union Investment
Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die sechs eigenständigen Kapitalanlagegesellschaften der 1956 gegründeten Unternehmensgruppe beschäftigen 2.945 Mitarbeiter und verwalten ein Vermögen in Höhe von 342,8 Milliarden Euro. (Stand: 31. März 2019)