Weiterhin hohe Investitionstätigkeit bei offenen Immobilienfonds
Die Ratingagentur Scope hat 14 offene Immobilienfonds für Privatanleger und weitere sieben Fonds für institutionelle Investoren mit einem Volumen von insgesamt 85 Milliarden Euro analysiert. Das Rating von Scope bringt das Risiko-Rendite-Verhältnis der Fonds im Vergleich zu Alternativanlagen zum Ausdruck. Im Durchschnitt sind die Risiken der offenen Immobilienfonds gestiegen. Hauptgrund sind hohe Ankaufsvolumina bei aktuell hohen Marktpreisen. Das höhere Risiko werde jedoch durch steigende Renditen ausgeglichen. Die Renditesteigerungen basieren vor allem auf hohen Vermietungsquoten und steigenden Immobilienwerten. Hinzu komme, dass das Renditeniveau von Alternativanlagen weiter gesunken sei.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Ratings von fünf Fonds verbessert. Ein Rating hat sich verschlechtert. Darüber hinaus ist der „grundbesitz Fokus Deutschland“ erstmals bewertet worden.
Trotz hoher Mittelzuflüsse ist die durchschnittliche Liquiditätsquote im vergangenen Jahr von 22,2 Prozent auf 21,0 Prozent gesunken. Zurückzuführen sei dieser Rückgang vor allem auf effektive Liquiditätssteuerung und rege Investitionsaktivitäten.
Die nach Fondsvermögen gewichtete durchschnittliche Vermietungsquote der Fonds liegt aktuell bei 95,3 Prozent (Vorjahr: 94,5 Prozent). Der erneute Rückgang des Leerstandes in den Objekten offener Immobilienfonds basiert laut Scope wesentlich auf dem weiterhin positiven konjunkturellen Umfeld in Europa. In diesem Jahr erwartet rund die Hälfte der Anbieter weiter steigende Vermietungsquoten.
Die von Scope betrachteten offenen Immobilienpublikumsfonds investierten 2017 insgesamt 9,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,3 Milliarden Euro). Die Zunahme des Investitionsvolumens ist laut Scope vor allem auf die nach wie vor hohen Mittelzuflüsse zurückzuführen. Die beiden aktivsten Fonds 2017 waren der „hausInvest“ und der „UniImmo: Europa“. Beide Fonds übernahmen jeweils Objekte für mehr als 1,5 Milliarden Euro in ihre Portfolios.
Sämtliche Anbieter offener Immobilienfonds beurteilen ihre Lage in diesem Jahr als gut oder sehr gut. Auch für 2019 ist keine Eintrübung der Stimmungslage in Sicht. Fast 60 Prozent der Anbieter rechnen mit deutlichen Zuflüssen in diesem Jahr (das heißt: mehr als fünf Prozent des Bestandsvolumens). Rund ein Viertel der Befragten erwartet moderate Zuflüsse. Nur 15 Prozent rechnen mit einer Stagnation. Kein Anbieter rechnet mit Netto-Mittelabflüssen. Die Renditeerwartungen sind im Vergleich zur Vorjahresumfrage gestiegen.
Scope geht davon aus, dass sich offene Immobilienfonds auch in diesem Jahr großer Nachfrage erfreuen. Hauptgrund bleibe die im aktuellen Marktumfeld vergleichsweise attraktive Rendite. Die hohen Mittelzuflüsse in bestehende Fonds führten dazu, dass neue Anbieter auf den Markt drängen. Die größte Herausforderung für Asset Manager bleibe der Ankauf von attraktiven Objekten. Sie nehmen dabei zunehmend größere Risiken in Kauf, um die ihnen zufließenden Mittel zu investieren.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Investmentzertifikaten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur. (JF1)