AfW: EU-Kleinanlegerstrategie komplett überflüssig
Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW hat sich in einer Stellungnahme erneut ablehnend zum in der EU-Kleinanlegerstrategie angelegten Provisionsverbot für Versicherungsmakler geäußert.
Der AfW beruft sich dabei unter anderem auf ein Gutachten von Prof. Dr. Schwintowski, von der Humboldt Universität zu Berlin, in dem auf eine wahrscheinlich gegebene Europarechtswidrigkeit des geplanten Provisionsverbots sowie auf mehrstufige Lösungsansätzen hingewiesen wird, um das Provisionsverbot für die Maklerinnen und Makler zu verhindern. In der Stellungnahme wird insbesondere die Überbetonung von Honorarberatung, die fehlerhafte Ausgestaltung eines Best-Interest-Tests,die einseitige Fokussierung auf einen Kostenvergleich, ohne hinreichenden Blick auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kleinanleger sowie überflüssige Offenlegungsanforderungen für Zahlungen Dritter und unrealistische Zeitpläne kritisiert.
„Wir erwarten uns ein klares Signal des Bundestages in Richtung Bundesregierung zur Unterstützung bei diesem Thema für die Branche und besonders auch für die Kunden“, fordert der Geschäftsführende Vorstand des AfW, Norman Wirth. „Vor allem aber bleibt festzuhalten, dass bei Umsetzung des Kommissionsvorschlages die Kleinanleger geschädigt würden und mit ihnen ein ganzer kundenorientierter und qualifizierter Berufsstand – die Versicherungsmaklerinnen und -makler. Das muss verhindert werden“, schließt Wirth, der auch im Beirat des DIN-Normenausschuss „Finanzen“ (NAFin) sitzt (DFPA berichtete https://www.dfpa.info/recht-news/afw-vorstand-wirth-in-din-beirat-gewaehlt.html) seine Stellungnahme. (DFPA/abg)
Die Stellungnahme inklusive der beiden oben erwähnten Gutachten ist auf der Webseite des AfW abrufbar.
Der AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. ist die berufsständische Interessenvertretung unabhängiger Finanzdienstleister und Versicherungsmakler. Der Verband mit Sitz in Berlin vertritt die Interessen von rund 40.000 Versicherungsmaklern sowie unabhängigen Finanzanlagen- und Immobiliardarlehensvermittlern aus über 2.000 Mitgliedsunternehmen.