Ascore Analyse: Ergebnisse des LV-Unternehmens-Scorings
Das Analysehaus Ascore Analyse hat ein Unternehmens-Scoring der Lebensversicherungsgesellschaften vorgelegt. Insgesamt flossen 15 bewertungsrelevante Kennzahlen (und somit ein Kriterium weniger als im Jahrgang 2019) sowie 23 nicht-bewertungsrelevante Kennzahlen und sechs Info-Kennzahlen (Ergebnisse anderer Ratinghäuser) in die Analyse ein.
Das einzige Kriterium, welches im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr ins Ergebnis eingeht, ist die Nettoverzinsung nach der Formel des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Zum Hintergrund: Die Nettoverzinsung kann wegen der Aufwände für die Zinszusatzreserve durch Realisierungen der Bewertungsreserven verzerrt sein und ist somit nicht als eine Vergleichsgröße geeignet.
Im Bereich „Erfolg“ sei bei den Kostenquoten eine positive Entwicklung zu beobachten. Im Geschäftsjahr 2019 betrugen die Abschlussaufwendungen im Verhältnis zur Beitragssumme des Neugeschäfts 4,3 Prozent nach 4,6 Prozent in 2018. Auch bei der Verwaltung der Versicherungsverträge waren die Gesellschaften effizienter: die Verwaltungskostenquote ist ebenso um 0,3-Prozentpunkte gesunken, und zwar auf 1,9 Prozent in 2019. Die Ergebnisquote liegt jedoch trotz der höheren Kapitalanlageerträge und niedrigeren Kosten um circa 0,2 Prozent-Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert und beträgt im aktuellen Geschäftsjahr 9,5 Prozent Davon wurde den Versicherten circa 87,0 Prozent in Form der Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) sowie einer Direktgutschrift zugeführt, während im Jahr 2018 den Kunden noch 85,4 Prozent zu Gute gekommen sind.
Bei den Sicherheitskennzahlen sei die Situation branchenweit relativ stabil. Sowohl bei der Eigenkapitalquote als auch der RfB-Quote ergeben sich im Vergleich zum Vorjahr geringfügige Änderungen an der zweiten Nachkommastelle. Diese Quoten betrugen im Geschäftsjahr 2019 2,34 Prozent nach 2,37 Prozent in 2018 beziehungsweise 5,67 Prozent nach 5,69 Prozent in 2018. Bei der Eigenmittelquote nach GDV ist branchenweit ein leichter Rückgang zu beobachten: Diese ist um 4,4-Prozentpunkte auf 140,9 Prozent in 2019 gesunken. Lediglich bei der Sicherheitsmittelquote, bei der solche Sicherheitsmittel wie Eigenkapital, Schlussüberschussanteilfonds, freie RfB und Zinszusatzreserve berücksichtigt werden, sei eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Die Quote ist auf 15,3 Prozent nach 14,7 Prozent gestiegen, was im Wesentlichen auf den weiteren Aufbau der Zinszusatzreserve zurückzuführen sei.
Bei den Solvency-Quoten werden die Werte analog zum PKV-Unternehmens-Scoring über die vergangenen drei Jahre gemittelt, um mögliche Schwankungen auszugleichen. Im Unterschied zu den Krankenversicherern wird die Mindestgröße von 100 Prozent von zehn Lebensversicherern immer noch nicht erreicht. Die SCR-Netto-Quote bleibt somit weiterhin bewertungsrelevant. Diese betrug durchschnittlich 250 Prozent im Geschäftsjahr 2019 nach 280 Prozent im Geschäftsjahr 2018. Die Bedeckungsquote inklusive eventuell Volatilitätsanpassungen und Übergangsmaßnahmen ist ebenso gesunken: von durchschnittlich 530 Prozent in 2018 auf 425 Prozent im Geschäftsjahr 2019. Die Übergangsmaßnahmen wenden aktuell 53 von insgesamt 64 bewerteten Gesellschaften an. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Ascore Analyse
Ascore Analyse ist aus dem Zusammenschluss der beiden Analysehäuser Ascore Das Scoring und Softfair Analyse hervorgegangen.