Assekurata-Studie: Indexpolicen profitieren von gutem Börsenjahr
Trotz anhaltender Pandemie und einer hohen Inflationsrate konnten an den Aktienmärkten 2021 attraktive Renditen erwirtschaftet werden. Der Aufwärtstrend an den Börsen bot auch für die Gutschriften bei Indexpolicen gute Voraussetzungen, auch wenn die Beteiligung mit Cap oder Quote die Performance tarifindividuell limitiert. Dies sind Ergebnisse aus der aktuellen Marktstudie der Ratingagentur Assekurata zu Überschussbeteiligungen und Garantien von Lebensversicherern.
„Indexpolicen reihen sich zwischen konventioneller und fondsgebundener Lebensversicherung ein, enthalten durch die Bindung an den Deckungsstock aber einen klassischen Kern“, erklärt Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. „Durch ihren speziellen Beteiligungsmechanismus an einem Index sind sie nicht mit Fondspolicen vergleichbar, bieten den Kunden dafür aber in Verlustphasen einen Kapitalerhalt.“
Je nach Anbieter fällt die Höhe des tariflich garantierten Kapitals zunehmend geringer aus, da der zu Jahresbeginn auf 0,25 Prozent abgesenkte Höchstrechnungszins auch bei Indexpolicen zu einem rückläufigen Garantieniveau geführt hat. Heermann: „Meistens wird jedoch noch ein Anteil von etwa 90 Prozent der Bruttobeiträge garantiert.“
Die Indexbeteiligung wird aus den Überschüssen eines Lebensversicherers gespeist, wobei für die jährliche Renditegutschrift tarifindividuelle Limite berücksichtigt werden. Dafür haben sich mit dem Cap (Deckel) und der Quote zwei Formen am Markt herausgebildet. Während der Cap die Aufschwungsphasen an einer bestimmten Schwelle abschneidet, sieht die Quote nur eine anteilige Beteiligung an der monatlichen oder jährlichen Indexentwicklung vor. Cap und Quote haben bei allen Tarifen eine Gültigkeitsdauer von einem Jahr (Indexjahr) und können von den Anbietern dann individuell neu festgelegt werden. Ihre Höhe hängt insbesondere davon ab, wie viel Überschussbeteiligung der Versicherer deklariert.
Mit Blick auf die aktuelle Deklaration zeigt sich eine im Vorjahresvergleich stabile laufende Verzinsung von durchschnittlich 2,49 Prozent. „Hohe Überschussdeklarationen von Indexpolicen sind für den Kunden positiv, zugleich aber auch zwingend notwendig, um trotz Cap oder Quote eine attraktive Renditechance zu erhalten“, so Heermann. Trotz stabiler Überschussbeteiligungen fallen die Caps und Quoten laut der Assekurata-Studie aktuell jedoch geringer aus als im Vorjahr.
Unabhängig von der Wahl des Indizes haben die meisten Indexpolicen im vergangenen Börsenjahr eine ansehnliche Rendite erwirtschaftet. Nachdem die Aktienmärkte sich bereits im Jahr 2020 von dem Einbruch durch die Corona-Pandemie erholt hatten, führten sie diese Entwicklung 2021 überwiegend fort. Unterm Strich zahlte sich dies auch für die untersuchten Indexpolicen aus, die besonders im zweiten Halbjahr positive Renditegutschriften verbuchten. Diese lagen häufig im mittleren und hohen einstelligen Prozentbereich, betrugen im Einzelfall sogar über zehn Prozent.
„Derart hohe Gutschriften waren in den vergangenen Jahren eher die Ausnahme“, so Heermann. „Über alle Tarife und Indexstichtage lag die durchschnittliche Rendite aber immerhin bei gut drei Prozent.“ Damit rentierten Indexpolicen höher als die Verträge aus der Klassik und Neuen Klassik, wobei es je nach Tarif, Index und Stichtag große Unterschiede gibt. (DFPA/JF1)
Die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH ist eine Ratingagentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Versicherungsunternehmen aus Kundensicht spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und hat seinen Sitz in Köln.