Betriebliche Altersversorgung: Unternehmen setzen auf Digitalisierung
Knapp zwei Drittel der Unternehmen erwarten durch die Digitalisierung eine Reduzierung des Verwaltungsaufwands bei der betrieblichen Altersversorgung (baV). Etwa die Hälfte plant, zukünftig verstärkt in die Digitalisierung und Automatisierung der bAV-Verwaltung zu investieren. Für 65 Prozent der Befragten wäre dabei eine Plattform attraktiv, die den Versorgungsstand der Mitarbeiter sowie alle Nebenleistungen übersichtlich darstellt. Vor allem für Betriebe, die die Altersversorgung selbst organisieren, ist solch eine Plattform interessant (74 Prozent). 60 Prozent der Befragten halten ein Online-Portal, das nicht nur stichtagsbezogene, sondern stets aktuelle Leistungsnachweise zur Verfügung stellt, für sinnvoll. Dies sind die Ergebnisse einer Studie der Beratungsgesellschaft Mercer, die unter 100 Verantwortlichen für die betriebliche Altersversorgung in Deutschland durchgeführt wurde.
„Digitale Lösungen reduzieren nicht nur den Verwaltungsaufwand und entlasten dadurch die Personalabteilung, sondern tragen auch dem gestiegenen Informationsbedarf in der betrieblichen Altersversorgung Rechnung“, erklärt Mercer-Experte Ralf Laumann.
Mittlerweile sei die betriebliche Altersversorgung in fast allen deutschen Unternehmen mit 500 bis 5.000 Mitarbeitern etabliert. Knapp drei Viertel der Befragten nutzen dafür Versicherungslösungen eines externen Anbieters. Vier von zehn Betrieben geben an, dass der Verwaltungsaufwand für die betriebliche Altersversorgung in den letzten fünf Jahren zugenommen hat. Hauptgrund dafür sei für knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen der gestiegene Informationsbedarf der Mitarbeiter.
Knapp jedes zweite Unternehmen hat die Verwaltung der betrieblichen Altersversorgung bereits ganz oder zumindest teilweise ausgelagert. 83 Prozent der Betriebe sind der Meinung, dass die Zusammenarbeit mit einem Full-Service-Anbieter einfacher ist als mit mehreren Partnern. „Der externe Dienstleister sollte neben der Versicherungsadministration sowohl die Anwartschafts- als auch die Rentenverwaltung beherrschen. Wer hier durch eine entsprechende Zertifizierung der Prozesse seine Kompetenzen und eine hohe Qualität nachweisen kann, erhöht das Vertrauen“, so Laumann.
Außerdem sollte ein lückenloser Datenaustausch zwischen dem Arbeitgeber, dem bAV-Dienstleister und weiteren involvierten Parteien wie beispielsweise Versicherern sichergestellt sein. Darauf legen fast alle Befragten Wert (98 Prozent). „Durch einen reibungslosen Ablauf digitaler Prozesse werden die Personalabteilungen massiv entlastet“, stellt Laumann fest. 83 Prozent der Unternehmen messen der Kompetenz externer Dienstleister im rechtlichen Bereich eine hohe Bedeutung bei. Für drei Viertel der Befragten ist das Anbieten einer digitalen Lösung ein wichtiger Aspekt bei der Zusammenarbeit.
Quelle: Pressemitteilung Mercer
Mercer bietet mit rund 22.000 Mitarbeitern in mehr als 44 Ländern Dienstleistungen in den Bereichen Talent, Health, Retirement und Investments an. In Deutschland ist das Unternehmen seit 1989 vertreten. (mb1)