BU-Notstand: 60 Prozent vertagen, verdrängen oder lehnen ab
Rund 60 Prozent der Deutschen haben sich nicht gegen Berufsunfähigkeit abgesichert. Fast 30 Prozent halten dies zwar für eine wichtige Versicherung, haben aber noch keinen Vertrag abgeschlossen. Deutlich sorgloser gehen rund 20 Prozent an das Thema heran: Sie haben sich hierzu noch keine Gedanken gemacht. Und etwa zehn Prozent stufen die Police als unwichtige Versicherung ein. Das ist das Ergebnis einer vom Lebensversicherer Canada Life beauftragten Umfrage.
Mittlerweile herrsche bei Anbietern, Verbraucherschützern und Analysehäusern Konsens darüber, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ein besonders wichtiger Teil der privaten Vorsorge sei. „Dass so viele Menschen ohne Absicherung durchs Arbeitsleben gehen und damit ihre Existenz riskieren, ist alarmierend“, sagt Bernhard Rapp, stellvertretender Deutschlandchef der Canada Life. Laut der Befragung des Lebensversicherers hat sich nur ein Viertel der Deutschen ausreichend per BU abgesichert. Hinzu kommen weitere 20 Prozent, die zwar einen BU-Vertrag besitzen, dabei aber nicht sicher sind, ob ihr Schutz im Ernstfall auch ausreicht.
Solche Befürchtungen seien berechtigt: BU-Verträge sichern zum Teil Renten ab, die nur knapp über dem Hartz-IV-Niveau liegen. 771 Euro betrug 2013 die durchschnittliche Höhe der versicherten BU-Renten, wenn man BU-Zusatzversicherungen mit einrechnet. Viele Menschen wissen laut Canada Life nicht, dass so eine Rente gegenüber Sozialleistungen angerechnet wird. „Wenn man einen Vertrag im Aktenordner hat, ist leider noch nicht alles gut. Man muss wissen, ob die abgesicherte Rente für den derzeitigen Lebensstandard reicht“, so Rapp. „Kunden sollten sich schnell Klarheit verschaffen. Makler können sie hier unterstützen und wenn nötig aufzeigen, wie sie ihren Schutz passgenau aufstocken können.“
Klarer haben die Deutschen Fragen zum Preis einer Versicherung im Blick. So wissen mit fast 80 Prozent die meisten, dass der monatliche Beitrag während der Laufzeit ansteigen kann. Akzeptieren will dies aber nur ein Drittel. Die Hälfte der Befragten findet Preissteigerungen während der Laufzeit inakzeptabel, rund 20 Prozent sind sich nicht sicher, so Canada Life.
Das Problem möglicher Beitragserhöhungen bei BU-Versicherungen beleuchtete kürzlich eine Untersuchung des Analysehauses Franke und Bornberg. Diese belegte, dass die Überschüsse von BU-Versicherungen bei einigen BU-Versicherern absinken. Dies kann eine Erhöhung der Beiträge während der Laufzeit zur Folge haben. „Gerade wenn Kunden ihren Beitrag so wählen, dass er knapp ins Budget passt, ist eine Erhöhung für viele eine sehr unangenehme Überraschung. Hiervor sind unsere Kunden gefeit, sie zahlen immer den gleichen Beitrag. Eine Erhöhung schließen wir vertraglich aus. Das gibt absolute Planungssicherheit für die Zukunft“, so Rapp.
Befragt wurden online rund tausend Teilnehmer zwischen 18 bis 55 Jahren.
Quelle: Pressemitteilung Canada Life
Canada Life ist Teil der Finanzdienstleistungs-Holding Great-West Lifeco Inc. Das 1847 gegründete Unternehmen bietet Versicherungs- und Kapitalanlageprodukten. In Europa ist die Canada Life-Gruppe unter anderem mit der Canada Life Assurance Europe Ltd. vertreten und verfügt seit Juli 2000 über eine deutsche Niederlassung in Köln. (mb1)