Chinesischer Finanzriese erschließt sich europäischen Versicherungsmarkt
Der laut Forbes-Liste weltweit größte Versicherungsanbieter Ping An schlägt erste Wurzeln in Deutschland. Nach bereits getätigten Geschäftsabschlüssen in Großbritannien übernahm das chinesische Unternehmen nun Anteile des Berliner Fintechs Finleap, schreibt René Schoenauer, Product Marketing Manager bei Guidewire Software, und mahnt: „Um gegen Digital-Giganten wie Amazon, Google oder nun auch Ping An gewappnet zu sein, müssen sich etablierte Versicherer nun bewegen und entsprechend reagieren, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben.“
Ping An besitzt in China diverse Gesundheitsdienstleister, den größten privaten Krankenversicherer des Landes, Zhong An, sowie einen Cloud-Anbieter. Außerdem gilt Ping An als Vorreiter der Blockchain-Technologie und betreibt das größte Gebrauchtwagenportal Chinas, eine Bonitätsauskunft sowie eine Klinik-Plattform, auf der bereits die Hälfte aller privaten Krankenhäuser des Landes zusammengeschlossen sind.
Mit über 182 Millionen Kunden weltweit und Investitionen von einer Milliarde Dollar jährlich in neue Technologien für bestehende Beteiligungen, ist ein Engagement auf dem deutschen Markt kein Zufall. Der chinesische Versicherungsanbieter Ping An setzt mit seinem Vorgehen darauf, dass digitale Angebote, die sich bereits im asiatischen Markt bewährt haben, mit nur wenigen Modifikationen auch in Europa erfolgreich sein werden.
Für etablierte europäische Versicherer spielen laut Schoenauer Innovationen wie künstliche Intelligenz, digitale Direktangebote oder optimierte Kundenkommunikation eine entscheidende Rolle, um den Versicherten weiterhin die Kundenerfahrung bieten zu können, die heutzutage erwartet wird. Die zeitnahe und unkomplizierte Schadenabwicklung sowie Serviceleistungen und -umfänge sind für Kunden von großer Wichtigkeit und werden im Wettbewerb der Versicherungsunternehmen über den künftigen Erfolg oder Misserfolg und deren Zukunftsfähigkeit entscheiden. Darüber hinaus benötigt ein Versicherungsanbieter umfassende Underwriting-Expertise, um überhaupt profitabel wirtschaften zu können.
„Die Anbieter, die derzeit den europäischen Markt erobern wollen, sind zwar nicht zu unterschätzen, hiesige Versicherer haben jedoch ein Ass im Ärmel: Sie verfügen über die nötige Markterfahrung sowie ein über Jahrzehnte gewachsenes umfangreiches Branchenwissen, das sich die Neuankömmlinge erst noch aneignen müssen. Durch diese Expertise, die finanzielle Ausstattung, das bereits existierende Angebotsportfolio und den über die Zeit entwickelten Kundenstamm sowie fundierte regulatorische und juristische Einsichten verfügen etablierte Versicherer hier über einen Wissensvorsprung. Diesen können sie für ihre Kunden und somit auch für ihre Weiterentwicklung gewinnbringend einsetzen“, so Schoenauer.
Quelle: Pressemitteilung Guidewire Software
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