Dritter Nachhaltigkeitsbericht des Verbandes GDV veröffentlicht
Die Versicherungswirtschaft setzt Nachhaltigkeitsstrategien inzwischen in ihrer ganzen Breite um. „Mit der Vorlage unseres dritten Nachhaltigkeitsberichts sehen wir einen Sektor, der die Transformation aktiv angenommen hat“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Das Engagement unserer Mitglieder ist beeindruckend. Wir sehen starke Signale, dass wir die Ziele unserer Nachhaltigkeitspositionierung erreichen.“
Die Anfang 2023 aktualisierte Nachhaltigkeitspositionierung des Verbandes konkretisiert den Beitrag der Versicherer zu den Pariser Klimazielen und den UN-Sustainable Development Goals. Mit seinem jetzt veröffentlichten neuen Nachhaltigkeitsbericht zieht der GDV zum dritten Mal eine Bilanz seiner Nachhaltigkeitsbestrebungen. Im Geschäftsalltag von Versicherungsunternehmen nehme das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile eine immer größere Rolle ein. „In der Schaden- und Unfallversicherung achten jetzt zum Beispiel 81 Prozent der Unternehmen darauf, dass die Schadenregulierung nach einem Autounfall nachhaltig erfolgt und eine Reparatur dem Neukauf vorgezogen wird “, so Asmussen.
Der GDV-Nachhaltigkeitsbericht listet weitere Praxisbeispiele auf: 74 Prozent (Vorjahr: 69 Prozent) der Unternehmen bieten Versicherungsschutz für Innovationen, die die Transformation unterstützen. Beispiele sind etwa die Energiegewinnung aus Wasserstoff, die Entwicklung von Batteriespeichern oder der Bau von großen Offshore-Windanlagen. Damit machen sie Innovationen marktreif und sicherer. Die Hälfte der Versicherer (49 Prozent) steht im Dialog mit der versicherungsnehmenden Wirtschaft zur stärkeren Beachtung von ökologischen und sozialen Themen sowie zur Stärkung einer verantwortungsvollen Unternehmensführung. 46 Prozent der Versicherer achten auf ESG-Kriterien bei der Übernahme von Risiken (Vorjahr: 33 Prozent). Ökologische und soziale Aspekte spielen dabei gleichermaßen eine große Rolle. Der Anteil der nach ESG-Kriterien gemanagten Kapitalanlagen ist auf 90 Prozent gestiegen (Vorjahr: 88 Prozent). 90 Prozent streben die Klimaneutralität ihrer Kapitalanlagen an, 70 Prozent haben dafür bereits konkrete Zielpfade vorgesehen.
Damit seien die Unternehmen insgesamt auf dem richtigen Weg. Mit Blick auf das Ziel, künftig den Schutz von Natur und Artenvielfalt stärker in den Fokus zu nehmen, sagt Asmussen: „Beim Schutz von Biodiversität stehen wir noch am Anfang. Dafür müssen wir Methoden und Instrumente entwickeln, um dieses Ziel für uns Versicherer praktisch umsetzbar zu machen.“ (DFPA/mb1)
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit knapp 490.000 Mitarbeitern, 466 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,8 Billionen Euro zusammengeschlossen.