"Einmalbeiträge – berechtigter Wachstumstreiber im Lebensversicherungsgeschäft?"
Im Geschäftsjahr 2020 hat sich die Bedeutung des Einmalbeitragsgeschäfts für die Lebensversicherung noch einmal herausgestellt. Während das Geschäft gegen laufenden Beitrag laut aktuellen Angaben des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nach gebuchten Bruttobeiträgen mit minus 0,8 Prozent abermals branchenweit ein negatives Wachstum verzeichnen musste, legte das Einmalbeitragsgeschäft nach einem sehr starken Vorjahr (36,0 Prozent) nochmals um 1,2 Prozent zu. Doch rechtfertigt die Attraktivität dieser Verträge aus Kundensicht eine solche Entwicklung, und wie performen Einmalbeitragsversicherungen im Vergleich zu Versicherungen gegen laufenden Beitrag? Das Analysehaus Assekurata geht in der Marktstudie zu Überschussbeteiligungen und Garantien diesen Fragen regelmäßig nach.
Das Einmalbeitragsgeschäft sei recht bunt und vielfältig. Beispielsweise bieten unter dem Stichwort Parkdepot oder Parkkonto einzelne Unternehmen auch Konstrukte mit Tagesgeldcharakter an. Klassische Einmalbeitragsverträge werden hingegen als sofort beginnende oder aufgeschobene Rentenversicherungen angeboten. Diese untersuchte Assekurata in der Studie. Hierbei falle auf, dass erstere im arithmetischen Durchschnitt mit 2,16 Prozent nur geringfügig niedriger rentieren als Versicherungen gegen laufenden Beitrag im Rentenbezug (2,32 Prozent). Dies sei darauf zurückzuführen, dass mit 22 Unternehmen der überwiegende Teil der untersuchten Anbieter identische Deklarationssätze für laufende Renten und Sofortrenten gegen Einmalbeitrag gewährt.
Aufgeschobene Einmalbeitragsversicherungen deklarieren demgegenüber mit durchschnittlich 1,20 Prozent deutlich niedriger. Je nach Aufschubzeit liegt die Deklaration zwischen 1,20 Prozent (zwei Jahre) und 1,23 Prozent (zehn Jahre).
Auffällig sei in der diesjährigen Betrachtung insbesondere die Spannweite zwischen den 36 teilnehmenden Anbietern von Einmalbeitragsverträgen. Für Sofortrenten liegt die Deklaration zwischen 3,20 Prozent (Württembergische) und 0,95 Prozent (Hansemerkur). Der Marktführer Allianz positioniert sich mit 2,75 Prozent marktüberdurchschnittlich. Die Rentenversicherungen in der Aufschubzeit (zwei Jahre) spreizen zwischen 1,20 Prozent und 2,50 Prozent beziehungsweise zwischen 1,23 Prozent und 2,50 Prozent (zehn Jahre). Spitzenreiter ist die Ideal.
Anhand der unterschiedlichen Deklarationen in den einzelnen Versicherungsjahren zeige sich, dass einige der Unternehmen bei den verschiedenen Verzinsungsbestandteilen die Überschussanteilssätze staffeln. Besonders deutlich falle die Spreizung im Zeitverlauf bei der laufenden Verzinsung aus, die im arithmetischen Durchschnitt zwischen dem ersten (1,04 Prozent) und dem zwölften Jahr der Aufschubzeit (1,66 Prozent) um 0,62 Prozentpunkte ansteigt. Dies spiegele sich auch in der Gesamtverzinsung wider. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Assekurata
Die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH ist eine Ratingagentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Versicherungsunternehmen aus Kundensicht spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und hat seinen Sitz in Köln.