Europäische Versicherungsaufsicht startet EbAV-Stresstest
Am 18. Mai 2017 hat die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) einen Stresstest für Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV) gestartet. EIOPA plant, den Bericht zum EbAV-Stresstest im Dezember 2017 zu veröffentlichen. Die Namen der teilnehmenden Pensionskassen und Pensionsfonds sowie der Unternehmen, die diese finanzieren, werden nicht bekanntgegeben.
Mit dem Stresstest will EIOPA prüfen, welche Auswirkungen ein bestimmtes Stress-Szenario auf die EbAV hat. Auch will sie untersuchen, ob es weitere (systemische) Auswirkungen auf andere Bereiche gibt, insbesondere auf die Unternehmen, die die EbAV finanzieren. In Deutschland nehmen ausgewählte Pensionskassen und Pensionsfonds am EbAV-Stresstest teil.
Der Stresstest enthält genau ein Stress-Szenario – ein sogenanntes „Double-Hit-Szenario“. Dies bedeutet, dass im Stress-Szenario zum einen die risikolosen Zinssätze sinken, was tendenziell den Wert der Verpflichtungen der EbAV erhöht. Zum anderen gehen gleichzeitig die Marktwerte der Kapitalanlagen zurück, so dass der Stress die EbAV auf beiden Seiten der Bilanz trifft. Der Stresstest erfolgt einerseits nach nationalen Bewertungsregeln – in Deutschland also auf Grundlage der HGB-Bilanzen der EbAV – andererseits nach einer von EIOPA entwickelten europaweit einheitlichen, markt-konsistenten Bewertungsmethodik.
Quelle: Meldung BaFin
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und Frankfurt am Main. Sie vereinigt die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und den Wertpapierhandel unter einem Dach. Ihr Hauptziel ist es, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten. (JF1)