GDV: Branche unterstützt EU-Umweltzeichen für Anlageprodukte
Die deutschen Versicherer begrüßen die Pläne der EU-Kommission zur Erweiterung des Anwendungsbereichs des geplanten EU-Umweltzeichens auf alle kapitalbildenden Lebensversicherungen, sehen aber noch Änderungsbedarf. Darauf weist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer Stellungnahme hin.
Für Verbraucher, denen ökologische Nachhaltigkeit bei Kapitalanlage und Altersvorsorge wichtig ist, wird das geplante EU-Umweltlabel für Finanzanlageprodukte voraussichtlich von großer Bedeutung sein. Daher begrüßt die deutsche Versicherungswirtschaft, dass prinzipiell jede kapitalbildende Lebensversicherung (Insurance Based Investment Product - IBIP) das Umweltlabel erhalten kann - also auch Produkte, bei denen die Kapitalanlage ganz oder teilweise im kollektiven Sicherungsvermögen erfolgt.
Problematisch sei allerdings die sehr kurzfristige Einbeziehung der IBIP, nachdem ein Label für reine Fondsprodukte seit eineinhalb Jahren diskutiert werde. Die Zeitspanne von wenigen Wochen für eine Prüfung sei nicht ausreichend, eine weitere Konsultation daher unbedingt notwendig.
Klärungsbedarf bestehe insbesondere bei der Frage der rückverfolgbaren Verbindung (Traceability) „grüner“ Kapitalanlagen im kollektiven Sicherungsvermögen an einen individuellen Versicherungsvertrag. Die aktuellen Vorschläge würden der Kernidee einer Versicherung widersprechen, Risiken im Kollektiv und über die Zeit auszugleichen. Daher sollte eine weitere Konsultation dazu genutzt werden, eine kompatible Lösung zu finden. (DFPA/TH1)
Quelle: Stellungnahme GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 489.000 Mitarbeitern, 442 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,7 Billionen Euro zusammengeschlossen.