GDV: Chance für Europa nutzen
Die Europäische Kommission beendet die öffentliche Konsultation zur Überprüfung der Solvency II Richtlinie. Die Überprüfung sollte dazu genutzt werden, neue Impulse für langfristige Investitionen und Wachstum zu geben. Das meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dieser warnt gleichzeitig vor einer überschießenden Änderung der Regeln - denn diese würde nicht mehr, sondern weniger Stabilität ins System bringen.
Im Gegenteil: Die Änderungsentwürfe der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) aus dem Jahr 2019, insbesondere bei der Extrapolation der risikofreien Zinskurve oder der Volatilitätsanpassung, könnten Versicherer laut GDV verstärkt in kurzfristige Investitionen drängen – und das System damit weniger stabil machen.
Die Überprüfung sollte vielmehr dazu genutzt werden, Solvency II enger mit den großen europäischen Projekten Kapitalmarktunion und Green Deal zu verzahnen. Wenn die Rahmenbedingungen für langfristige Investitionen verbessert werden, könnten auch die Versicherer ihr Potenzial als Kapitalgeber für eine nachhaltige Umgestaltung der europäischen Wirtschaft besser einbringen. (DFPA/mb1)
Quelle: Themenbeitrag GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 489.000 Mitarbeitern, 442 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,7 Billionen Euro zusammengeschlossen.