GDV: Solvenz der Versicherungswirtschaft vor Corona stabil
Die deutschen Versicherer sind auch auf extreme Schadenereignisse, die statistisch nur einmal in 200 Jahren auftreten, gut vorbereitet. Das zeigt eine Auswertung der Solvency-II-Kennzahlen für 2019 in der aktuellen Ausgabe von „Regulierung und Aufsicht kompakt“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Zum vierten Mal seit Einführung des Aufsichtssystems Solvency II haben die deutschen Versicherungsunternehmen wesentliche Kennzahlen zu Solvenz- und Finanzlage veröffentlicht. Der GDV hat die vorgelegten Berichte ausgewertet (Marktabdeckung in der Lebensversicherung: 91 Prozent, Schaden-/Unfallversicherung: 79 Prozent). Die GDV-Kernergebnisse:
In der Lebensversicherung ist die Solvenzquote - also das Verhältnis von vorhandenen zu erforderlichen Eigenmitteln - nach wie vor auskömmlich. Die Quote liegt mit rund 260 Prozent zum 31. Dezember 2019 (Stichtag 2018: 327 Prozent) auch ohne Übergangsmaßnahmen weit über dem von der Aufsicht geforderten Niveau.
Die Schaden-/Unfallversicherung erweist sich weiterhin als überaus stabil. Eine Bedeckungsquote von 301 Prozent (Vorjahr: 303 Prozent) zeugt von einem soliden Geschäftsmodell und starker Finanzausstattung.
Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen sich derzeit noch nicht abschätzen - das liegt auch daran, dass Effekte zum Teil gegenläufig sind. Viele Versicherer setzen sich aber intensiv mit Pandemie-Szenarien auseinander, wie die Analyse der Berichte zeigt. (DFPA/TH1)
Quelle: „Regulierung & Aufsicht kompakt“ GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 489.000 Mitarbeitern, 442 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,7 Billionen Euro zusammengeschlossen.