GDV: "Wie der Bund der Versicherten in Sachen Riester in die Irre führt"
Der Bund der Versicherten kritisiert, dass die Renditen der aktuell angebotenen klassischen Riester-Rentenversicherungen negativ seien. Dazu stellt das Mitglied der GDV-Geschäftsführung, Peter Schwark, fest: „Das ist reine Polemik, keine ernsthafte Untersuchung. Anhand von Garantieleistungen kann man die Erwartungsrendite eines Produktes nicht bestimmen.“
Der Bund der Versicherten (BdV) kalkuliere mit viel zu niedrigen Lebenserwartungen und gehe bei der Verzinsung von einem unrealistischen Worst-Case-Szenario aus. Negative Renditen entstünden dort durch die Untersuchungsmethode, nicht durch die Produkte, sagt Schwark.
Systematisch negative Renditen – wie vom BdV behauptet - seien bei Rentenverträgen durch die gesetzliche Vorgabe zum Beitragserhalt ausgeschlossen. Die negativen Renditen ergeben sich laut GDV durch einen simplen Trick: Der BdV gehe davon aus, dass die Lebenserwartungen zu vorsichtig kalkuliert sind. Dabei werde die BdV-Analyse an dieser Stelle fehlerhaft und unlogisch, denn wenn die Annahmen tatsächlich zu vorsichtig sein sollten, entstehen zwingend Überschüsse, an denen die Kunden zu mindestens 90 Prozent zu beteiligen sind. Dies berücksichtige die Analyse nicht. „Wer sein Geld hingegen unter das Kopfkissen legt, wird mit einiger Wahrscheinlichkeit eines Morgens aufwachen und feststellen, dass nichts mehr da ist“, sagt Schwark, Mitglied der GDV-Geschäftsführung.
Nur auf diese fehlerhafte Weise komme die Untersuchung zu negativen Renditen. Zwischen 2011 und 2017 wurden von den Lebensversicherern 96 Prozent aller Erträge zu Gunsten der Kunden verwendet. Fakt sei zudem, dass klassische Lebensversicherungsprodukte höhere Garantien beinhalten als etwa Bank- oder Fondsriester-Produkte. Unabhängig davon sei der Zweck einer Riester-Rente nicht, möglichst hohe Renditen zu erwirtschaften, sondern den Versicherten lebenslang abzusichern. Die Riester-Rente werde ein Leben lang gezahlt, egal wie alt der Rentner wird. „Wer sein Geld hingegen unter das Kopfkissen legt, wird mit einiger Wahrscheinlichkeit eines Morgens aufwachen und feststellen, dass nichts mehr da ist“, sagt Schwark.
Rund 25 Prozent der 2009 geborenen Jungen und fast 38 Prozent der Mädchen werden voraussichtlich wenigstens 95 Jahre alt, über acht Prozent der Männer und knapp 14 Prozent der Frauen erreichen ein Alter von 100 Jahren oder mehr. Und auch ältere Jahrgänge hätten durchaus gute Chancen, ein deutlich überdurchschnittliches Alter zu erreichen.
„Es ist unter manchen Verbraucherschützern zum Volkssport geworden, die Riester-Rente schlecht zu schreiben“, so der GDV-Geschäftsführer. „Unabhängige Untersuchungen bereits erfolgter Auszahlungen belegen eine Nachsteuerrendite der Produkte zwischen drei und vier Prozent. Sie zeigen, dass sich die Riester-Rente für die Kunden sehr wohl lohnt. Die Anbieter nehmen für Riester-Produkte meist keine anderen Kosten als für nicht geförderte Produkte, obwohl das komplexe Förderverfahren einen um circa 70 Prozent höheren Verwaltungsaufwand erzeugt.“
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 513.000 Mitarbeitern, 435 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,6 Billionen Euro zusammengeschlossen. (mb1)