Gothaer: Studie zur Digitalisierung der Versicherungsbranche
Die meisten Menschen in Deutschland sind offen für die Digitalisierung und ihre Möglichkeiten. Das gilt auch mit Blick auf die Versicherungsbranche und ihre Produkte. Der Bedarf an Schutz vor Cyber-Risiken ist groß, auch wenn die entsprechenden Versicherungsprodukte noch wenig bekannt sind. Der Versicherungsberater hat keinesfalls ausgedient, im Gegenteil: in komplexen Fragen ist die persönliche Beratung mehr denn je gewünscht. Das ist das Ergebnis einer Befragung, die Frankfurt Business Media im Auftrag der Gothaer Versicherung durchgeführt hat.
Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland verbinde die Digitalisierung mit vielen Chancen vor allem für die Wirtschaft. Ebenso erhoffen sich die Befragten schnellere Prozesse sowie neue Produkte und Services. Ein Viertel der Befragten äußert sich allerdings skeptisch hinsichtlich der Digitalisierung und fühlt sich durch die rasante Entwicklung überfordert. Im Vergleich zeigen sich unterschiedliche Positionen von Frauen und Männern. 81 Prozent der Männer, aber nur 58 Prozent der Frauen begrüßen die neuen digitalen Möglichkeiten. 34 Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer fühlen sich durch die Digitalisierung überfordert.
Skeptiker finden sich vor allem unter Älteren (ein Drittel) und Personen mit einfacher Bildung (ein Viertel) und geringeren Einkommen (ein Viertel). Weiter sehen die Befragten neue Risiken. An erster Stelle fragen sie sich, ob ihre persönlichen Daten künftig noch sicher sein werden. Jeder zweite Befragte sieht in der Digitalisierung das Risiko rechtlicher Unsicherheiten sowie die Gefährdung von Arbeitsplätzen.
Drei Viertel der Befragten geht davon aus, dass die Versicherungsbranche ihre Kundenkommunikation stark verändern wird. Trotzdem ist nur jeder zehnte Befragte an einer Online-Beratung interessiert, die Mehrheit möchte weiterhin persönlich beraten werden. Im Vergleich zur letzten Studie von Anfang 2016 ist dieser Anteil von 71 auf 81 Prozent angestiegen. Persönliche Beratung sei vor allem bei Kranken- und Lebensversicherungen sowie der Altersvorsorge gefragt. Sowohl Jüngere als auch Ältere seien für Onlineabschlüsse gleichermaßen offen. Je höher das Einkommen der Menschen ist, umso größer sei die Akzeptanz von Onlineabschlüssen. Digitalisierung als Kaufaspekt sei für die meisten Befragten weniger wichtig. Die Mehrheit legt bei der Auswahl von Versicherungsprodukten in erster Linie Kriterien wie eine hohe Transparenz, einen persönlichen Ansprechpartner und einen guten Rundumservice zugrunde. In der Kommunikation mit ihrem Versicherer wollen die meisten Kunden mehrere Kanäle nutzen. Insgesamt 86 Prozent wünschen sich diese Art der Kommunikation als Folge der Digitalisierung, 79 Prozent wünschen sich zusätzliche Hilfsangebote wie Assistance-Leistungen. 57 Prozent setzen auf eine digitale Schadenabwicklung.
„Durch die Kommunikation über verschiedene Kanäle können wir neue Zielgruppen erreichen“, sagt der Gothaer-Vorstandsvorsitzende Dr. Karsten Eichmann. „Viele Menschen sind an digitalen Assistance-Angeboten und digitaler Schadensabwicklung interessiert, auch die Cyber-Versicherung eröffnet den Versicherungsunternehmen ganz neue Marktchancen.“
Eine Infografik zu ihrer Studie hat die Gothaer unter folgendem Link veröffentlicht: www.gothaer.de/versicherungen-digital-2017
Quelle: Pressemitteilung Gothaer
Die Gothaer Versicherungen bilden einen Versicherungskonzern, dessen Muttergesellschaft die Gothaer Versicherungsbank VVaG mit Sitz in Köln ist. Der Gothaer Konzern ist mit 4,4 Milliarden Euro Beitragseinnahmen und 4,2 Millionen versicherten Mitgliedern eines der größten deutschen Versicherungsunternehmen. (mb1)