IVFP analysiert Renditen von Indexpolicen
Indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) sind inzwischen aus der Produktlandschaft deutscher Lebensversicherer nicht mehr wegzudenken, wie auch eine Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) bestätigt: Etwa zwei Drittel aller befragten Vermittler beraten regelmäßig zu Indexpolicen. Derzeit haben 16 Lebensversicherungsunternehmen eine Indexpolice im Produktangebot.
Auch der Nachhaltigkeitstrend ziehe langsam in diese Produktgattung ein: Immer mehr Tarife bieten einen nachhaltigen Index an. „Nach zwei schlechten Jahren mit mageren Renditegutschriften bei Indexpolicen, konnten sich die Kunden/-innen nach dem „Corona-Crash“ Anfang 2020 im Jahr 2021 auf zum Teil sehr hohe Gutschriften aus der Indexbeteiligung freuen“ stellt Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer vom IVFP, fest.
Das inzwischen langanhaltende Niedrigzinsumfeld – ein rascher Anstieg der Zinsen sei nicht zu erwarten – mache auch den Indexpolicen zu schaffen, denn die Überschussbeteiligung – nach wie vor der entscheiden Faktor für die Renditeaussichten dieser Produktgattung – müsse regelmäßig von Anbieterseite gesenkt werden. Nachdem im vergangenen Jahr einige Anbieter ihre Indexpolice aus dem Angebot genommen haben, ist die Anzahl diesmal konstant geblieben. Auch diesmal haben einige Anbieter ihre Indextarife überarbeitet und sich dem Thema Nachhaltigkeit angenommen. So haben die AXA, die Barmenia, die SV-Versicherung, die Stuttgarter, der Volkswohl Bund und die Württembergische ihre Auswahl um nachhaltige Indizes ergänzt. Zudem hat die AXA das Indexmodell für den Cap-basierten Europa Aktienindex verändert. Neben einem monatlichen Cap gibt es jetzt zusätzlich einen monatlichen Floor. Dies bedeutet, dass bei der Ermittlung der maßgeblichen Indexrendite monatliche Renditen nach oben und unten beschränkt sind. Dies habe den Vorteil, dass sehr schlechte Monate nicht mehr vollständig in die Rendite einfließen, sondern eben nur beschränkt auf zum Beispiel minus 1,5 Prozent.
Nach einem turbulenten Börsenjahr 2020 mit dem Corona-Crash kennt der deutsche Aktienindex (DAX) nur eine Richtung und erreichte Ende vergangenen Jahres einen neuen Höchststand von über 16.000 Punkten. Davon profitierten auch viele Kunden von Indexpolicen und erzielten überdurchschnittlich hohe Gutschriften aus der Indexpartizipation. Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr im Jahr 2021 endete, knapp fünf Prozent. In der Spitze wurden sogar mehr als zehn Prozent erreicht. Lediglich Indexjahre, die im ersten Quartal 2021 endeten, erzielten kaum Gutschriften aus der Indexpartizipation, da bei der Ermittlung der Indexrendite der „Corona-Crash“ mit eingeflossen ist. Während in den vergangenen Jahren Indexpolicen auf Basis eines Multi-Asset-Index oftmals eine höhere Performance aufwiesen, gaben im vergangenen Jahr die Aktienindizes den Ton an. Mit einer durchschnittlichen Rendite von 5,6 Prozent lagen Indexmodelle mit einem reinen Aktienindex deutlich vor Modellen mit einem Multi-Asset-Index mit durchschnittlich 2,8 Prozent. „Dies zeigt wieder einmal, dass es nicht das Indexmodell schlechthin gibt. Je nach Kapitalmarktphase haben die jeweiligen Indexpolicen ihre Vor- beziehungsweise Nachteile“, so Hauer. (DFPA/mb1)
Die Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) mit Sitz in Altenstadt an der Waldnaab ist ein unabhängiges, inhabergeführtes Analyseunternehmen für private und betriebliche Vorsorgeprodukte. Das 2001 gegründete Unternehmen bewertet Produkte und Beratungsprozesse, bietet Finanzdienstleistern fachliche Strategieberatung, entwickelt Altersvorsorge-Beratungssoftware und bietet ein umfangreiches Spektrum an Fachseminaren an.