IVFP analysiert Renditen von Indexpolicen
Indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) haben einen festen Platz in der Produktlandschaft deutscher Lebensversicherer. Aktuell haben 18 Lebensversicherungsunternehmen eine Indexpolice im Produktangebot. Die Funktionsweise dieser Produkte ist dabei einfach: Analog zu einer klassischen Rentenversicherung findet die Kapitalanlage ausschließlich im Sicherungsvermögen (Deckungsstock) des Versicherers statt. Der Kunde kann jedes Jahr wählen, ob er mit seinem angesammelten Guthaben an einem Index partizipieren (sogenannte Indexbeteiligung) oder ob er die Überschüsse des Versicherers direkt gutgeschrieben bekommen möchte (sogenannte sichere Verzinsung). Fiel die Wahl im Jahr 2018 auf die Indexbeteiligung, gingen die Kunden meist leer aus. Dennoch zeigen Berechnungen des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), dass sich eine regelmäßige Beteiligung am Index gegenüber der sicheren Verzinsung gelohnt hat.
Die Börse kannte bis 2017 nur eine Richtung: Es ging immer bergauf. Davon haben auch indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) profitiert und konnten in den vergangenen Jahren oftmals überdurchschnittliche Renditen erzielen. Indexjahre, die im Börsenjahr 2017 endeten, erwirtschafteten mehrheitlich maßgebliche Indexrenditen von zum Teil weit über fünf Prozent. In der Spitze wurden sogar mehr als zehn Prozent erreicht.
Dagegen fielen die Renditegutschriften indexgebundener Rentenversicherungen im Jahr 2018 eher mager aus. Insbesondere Anbieter, deren Indexmodell auf dem Cap-Verfahren basiert, konnten dem Kunden keine Gutschriften aus der Indexpartizipation weitergeben. Neben der schlechten allgemeinen Kapitalmarktentwicklung war ein wesentlicher Grund dafür die volatilen Aktienmärkte, die positive Renditen bei Indexpolicen mit Cap kaum ermöglichen. Aber auch Indexmodelle, die mit einer Partizipationsquote arbeiten, waren kaum in der Lage, positive Renditen zu erzielen. Lediglich Indexjahre, die zu Beginn des Jahres 2018 endeten, erwirtschafteten noch nennenswerte Gutschriften, da sie größtenteils noch von der sehr guten Börsenentwicklung aus dem Jahr zuvor (2017) profitierten und unterjährige Schwankungen bei Anwendung einer Partizipationsquote keine Rolle spielen.
„Das Jahr 2018 war somit kein gutes Jahr für Indexpolicen“, resümiert Michael Hauer, Geschäftsführer vom Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Indexpolicen verfügen jedoch über ein Sicherheitsnetz, welches negative Wertentwicklung während eines Indexjahres auf null setzt. „Somit haben Kunden im Vergleich zu einem Direktinvestment am Kapitalmarkt kein Geld verloren“, so Hauer. Dies sei auch der Grund, warum sich Indexpolicen trotz häufiger Jahre mit einer Rendite von null Prozent lohnen.
Wie Berechnungen des IVFP ergaben, hat sich eine regelmäßige Indexpartizipation in fast allen Fällen als vorteilhaft erwiesen. Der Mehrertrag einer Indexpartizipation gegenüber der sicheren Verzinsung lag durchschnittlich bei etwa einem Prozentpunkt pro Jahr.
Quelle: Pressemitteilung IVFP
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) mit Sitz in Altenstadt/WN hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Markt für Vorsorgeprodukte in Deutschland detailliert und unabhängig zu untersuchen und Neuentwicklungen zu begleiten. (TH1)