Nachhaltige Versicherungen: Für die Generation Z besonders attraktiv
Die „GenZ“ gilt in Fragen der Nachhaltigkeit gewöhnlich als besonders sensibel, ungeduldig und fordernd. Ist sie daher auch die Generation, in der Nachhaltigkeit in der Assekuranz zum unverzichtbaren Faktor wird? Diesen Fragen ist die Trendstudie „GenZ und Nachhaltigkeit bei Versicherern“ des Marktforschungs- und Beratungsinstitut Heute und Morgen nachgegangen. Repräsentativ befragt wurden neben der GenZ (Jahrgänge ab 1996; im Alter 18 bis 25 Jahre) zu Vergleichszwecken auch die älteren Generationen: „Millennials“ (Jahrgänge 1980 bis 1995), „GenX“ (1965 bis 1979) und „Baby-Boomer“ (1946 bis 1964).
Übergreifend zeige sich: Nachhaltigkeit ist für die GenZ auch im Versicherungsbereich ein attraktives und relevantes Thema. Nachhaltigkeit sei jedoch primär keine Generationenfrage. Wer als Versicherer oder Vermittler beim Thema Nachhaltigkeit allein auf die GenZ setzt, verpasse daher wichtige Chancen und Potenziale. Das Interesse am Thema Nachhaltigkeit im Versicherungsbereich ist in der GenZ überdurchschnittlich ausgeprägt, aber auch in der Gesamtbevölkerung weit verbreitet: Jeder zweite Versicherungskunde (52 Prozent) möchte beim Abschluss von Versicherungen auch zu Nachhaltigkeitsaspekten beraten werden (GenZ: 59 Prozent). 40 Prozent der Versicherungskunden würden einen nachhaltigen Versicherer einem nicht oder weniger nachhaltigen vorziehen (GenZ: 45 Prozent). Für die GenZ sind nachhaltige Versicherungen besonders attraktiv, die GenZ ist aber nicht per se nachhaltigkeitsorientierter als andere Generationen. Bei Geldanlagen (auch mit Bezug zu Altersvorsorge/Private Rente) sind es sogar die „Boomer“ – und nicht die GenZ – die am stärksten auf nachhaltige Investments der Anbieter achten. Aktuell zeigen sich Frauen und höher gebildete Versicherungskunden am stärksten aufgeschlossen für nachhaltige Versicherungen. Gleichzeitig fehle es generationenübergreifend, und verstärkt in der noch versicherungs-unerfahrenen GenZ, oft noch an Vorstellungsvermögen, wie Nachhaltigkeit bei Versicherern konkret aussehen kann, und wie sich diese überprüfen und vergleichen lässt. Welche Versicherungsarten passen am besten zu Nachhaltigkeit? Produktbezogen erleben die Versicherungskunden bei der Kfz-Versicherung (43 Prozent), Wohngebäude-Versicherung (31 Prozent) und Lebens- und Rentenversicherung (28 Prpozent) spontan die höchste Passung zum Thema Nachhaltigkeit. Bei anderen Produktarten erscheine der „Fit“ erklärungsbedürftiger. Auf das größte konkrete Abschlussinteresse stoßen vor allem solche nachhaltigen Versicherungsprodukte, die keine enge oder längerfristige Bindung an Versicherer erfordern.
Siegelgeber oder Kooperationspartner in puncto Nachhaltigkeit wirkten nur dann bestärkend, wenn das dahinterstehende Unternehmen den Versicherungskunden bekannt ist. Als besonders geeignete werden klassische Prüfinstitute angesehen. Das Nachhaltigkeitssiegel von „Focus Money“ schließt unter fünf getesteten Nachhaltigkeitssiegeln generationenübergreifend aktuell am besten ab. (DFPA/mb1)
Die Heute und Morgen GmbH betreibt das Marktforschungs- und Beratungsinstitut Heute und Morgen mit Sitz in Köln.