Ost und West liegen beim Versicherungsschutz nah zusammen
Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland vielerorts spürbar. Beim Versicherungsschutz hingegen liegen Ost und West auf Augenhöhe. So das Ergebnis einer Analyse, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht hat.
Während Lebens- und Rentenversicherungen in Westdeutschland etwas stärker verbreitet sind als in Ostdeutschland, haben ostdeutsche Haushalte häufiger eine Hausratversicherung. Besonders deutlich sei die Differenz bei der privaten Unfallversicherung: Diese haben rund 51 Prozent der Haushalte in Ostdeutschland, aber nur 40 Prozent in Westdeutschland.
Für die unterschiedlichen Verbreitungsgrade gibt es laut GDV mehrere mögliche Erklärungen. So wirkten sich Einkommens- und Vermögensunterschiede zwischen den Bundesländern aus, aber auch demografische Faktoren. Beispielsweise verfügten kleinere und/oder jüngere Haushalte tendenziell über weniger Versicherungen – so gebe es in Bremen in nur 28 Prozent der Haushalte eine private Unfallversicherung, in Berlin (32 Prozent) und Hamburg (34 Prozent) sind es kaum mehr.
In Ostdeutschland hat die zum Teil hohe Versicherungsdichte aber auch historische Ursachen, so der GDV. Denn bei der Hausrat- und der Unfallversicherung dürften noch einige Verträge der ehemaligen Deutschen Versicherungs-AG der DDR fortbestehen.
Die GDV-Auswertung zu Versicherungsdichten beruht auf der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes, für die 60.000 Haushalte befragt wurden. (DFPA/JF1)
Quelle: Homepage GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 489.000 Mitarbeitern, 442 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,7 Billionen Euro zusammengeschlossen.