Policen-Zweitmarkt: Ankaufsvolumen 2017 ähnlich hoch wie im Vorjahr
Der deutsche Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist weiterhin auf Erfolgskurs. Das Ankaufsvolumen, das sich in 2016 mit einem 50-prozentigen Wachstum sehr positiv entwickelt hatte, liegt in 2017 mit 265 Millionen Euro in Ankaufspreisen nahezu auf Vorjahresniveau. Obwohl dieses Volumen laut Ingo Wichelhaus, Vorstand National beim Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL), nicht den Erwartungen der Akteure am deutschen Zweitmarkt entspricht, ist es ein klares Zeichen, dass das positive Umfeld für den deutschen Zweitmarkt weiterhin anhält.
„Unsere Mitgliedsunternehmen sind bereit, wesentlich mehr Policen anzukaufen, jedoch übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot“, erklärt Wichelhaus. Daher gelte es nach wie vor, so Wichelhaus, auch bestärkt durch die unzähligen Diskussionen um den Lebensversicherungs-Erstmarkt, die grundsätzlich positive öffentliche Wahrnehmung des Zweitmarktes mit seinen Vorteilen für alle Beteiligten auszubauen. Verbraucher, Makler, Vermittler und potentielle Investoren müssen über die Möglichkeiten des Zweitmarktes weiterhin transparent und offen informiert werden. Verkaufswillige Kunden sollten über die Einfachheit des Verkaufsprozesses oder den Erhalt eines Resttodesfallschutzes bei Verkauf der Police kontinuierlich aufgeklärt werden.
Eine Diskussion, die die Öffentlichkeit nach Beobachtung des BVZL nach wie vor bewegt, ist der Verkauf von Lebensversicherungsbeständen, der nicht zu verwechseln ist mit dem Verkauf von Policen am deutschen Zweitmarkt. Hierzu vertritt der BVZL folgenden Standpunkt: „Es gibt keinen Grund, überstürzt seinen Lebensversicherungsvertrag vorzeitig aufzulösen. Wir haben vollstes Vertrauen, dass alle durch die BaFin regulierten Run-off-Unternehmen ihre gesetzlichen Verpflichtungen gegenüber den Aufkäufern und Investoren wie vor der Bestandsübertragung erfüllen werden“, so Wichelhaus. „Sollte der Versicherungsnehmer dennoch den Wunsch haben, sich von der Police zu trennen, ist es immer profitabler, diese am deutschen Policenzweitmarkt zu verkaufen, statt die Police zu kündigen. Hier könne der Versicherungsnehmer einen Kaufpreis von rund drei bis fünf Prozent über dem Rückkaufswert der Police erwarten. Zudem verbleibe dem Verkäufer ein Resttodesfallschutz, ohne dass er dafür weiter Prämien zahlen muss.
Quelle: Pressemitteilung BVZL
Der Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen e.V. (BVZL) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Dienstleistern, die sich weltweit in Lebensversicherungszweitmärkten engagieren. Der 2004 gegründete Verband mit Sitz in München hat derzeit 23 nationale und internationale Mitglieder. Er fungiert als einheitliche Interessenvertretung in wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Fragen. (jpw1)