Provisionsoffenlegung bedroht Arbeitsplätze
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der Verband der Privaten Krankenversicherer (PKV-Verband), die deutschen Vermittlerverbände und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) warnen vor der von der Bundesregierung geplanten Offenlegungspflicht für Abschlussprovisionen. Zwar unterstützen die Verbände die Politik in ihren Bemühungen um Transparenz im Versicherungsvertrieb und den Verbraucherschutz in seiner Gesamtheit, jedoch verleite die Neuregelung ihrer Ansicht nach zu falschen Schlussfolgerungen bei der Produktauswahl des Kunden und tangiere die bedarfsgerechte Beratung.
Nach Ansicht von GDV, PKV-Verband und Verdi seien zahlreiche Arbeitsplätze bedroht, sowohl bei den Versicherern als auch bei den Vermittlerunternehmen. Als Folge davon benennen sie, die Gefährdung der Versorgung der Menschen mit bedarfsgerechten Produkten, die der Altersvorsorge und der Absicherung von Risiken dienen. Dem Verbraucherschutz sei mit einer systematischen und nachhaltigen Qualifikation der Vermittler in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld sehr viel mehr gedient. Dabei sollte die bedarfsorientierte Beratung und Produktempfehlungen in den Vordergrund gestellt werden. So arbeiten die Verbände seit längerem an einer stetigen Verbesserung der Beraterqualität und deren Nachhaltigkeit. Dazu gibt es die gemeinsam mit Vermittlerverbänden getragene Initiative „gut beraten“ in der Branche. Eine Provisionsoffenlegung verwirre hingegen nur, da den Kunden die gesamten Abschlusskosten (Vertrieb und Verwaltung) kenntlich gemacht werden müssen, um die Versicherungsprodukte miteinander vergleichen zu können. Die Abschlusskosten, in denen die Provisionskosten im Rahmen der Prämie bereits eingerechnet ist, würden seit 2008 von Lebens- und Krankenversicherern als Gesamtbetrag ausgewiesen, was einen aussagekräftigen Vergleich der Produktkosten unterschiedlicher Anbieter ermögliche.
Quelle: AfW Bundesverband Finanzdienstleistung gemeinsame Erklärung der Verbände
Der AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. ist eine berufsständische Interessenvertretung unabhängiger Finanzdienstleister mit Sitz in Berlin. Er vertritt eigenen Angaben zufolge über 30.000 Finanzdienstleister in mehr als 1.700 Mitgliedsunternehmen sowie weitere Fördermitglieder. Mitglieder im AfW sind Versicherungsmakler und -vertreter, Kapitalanlage- und Finanzvermittler sowie Finanzdienstleistungsinstitute. (JZ1)
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