PwC-Rückversicherer-Studie: "Deckung von Naturkatastrophen wird schwieriger"
Rückversicherer weltweit sorgen sich zunehmend über die Auswirkungen des Klimawandels auf die eigenen Geschäftsmodelle. In der aktuellen Erhebung „Reinsurance Banana Skins 2019“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und des Centre for the Study of Financial Innovation (CSFI) nennen Rückversicherer immer häufiger auftretende Wetterextreme und teurer werdende Katastrophenschäden erstmals als wesentliche Risiken für das operative Geschäft.
Der Klimawandel sorgt nach Einschätzung der befragten Branchenvertreter für Veränderungen in allen Geschäftsbereichen - von der mittel- bis langfristigen Risikobewertung bis hin zur Preisgestaltung. Gleichzeitig wächst die Sorge unter den Studien-Teilnehmern, dass bestimmte Naturkatastrophen langfristig kaum noch versicherbar sein werden.
„Nicht nur die Häufigkeit und Heftigkeit der Wetterextreme nimmt zu, auch die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen im Kampf gegen die Erderwärmung verändern sich. Dadurch entstehen neue Risiken, aber auch Chancen für die Rückversicherer“, sagt Julia Unkel, Leiterin des Bereichs Insurance bei PwC Deutschland.
Als weitere Top-Risiken werten Rückversicherer neue Technologien, Gefahren aus dem Cyber-Raum, die eigene strukturelle Wandlungsfähigkeit mit Blick auf neue Technologien und Kundenwünsche sowie steigende regulatorische Anforderungen an die Branche wie die EU-Datenschutz-Grundverordnung und den Bilanzierungsstandard IFRS 17.
Der wachsende Kostendruck und Wettbewerb unter den Anbietern dürfte nach Einschätzung der Rückversicherer die Konsolidierungswelle der Branche weiter anschieben. InsurTechs machen den Rückversicherern laut Analyse dabei weniger zu schaffen als den Erstversicherern. Als weitere Herausforderungen für das operative Wachstum nennen die Befragten Überkapazitäten und Niedrigzinsen.
Für die Studie wurden 320 Branchenvertreter und -experten aus 42 Ländern befragt, 35 Prozent davon mit Sitz in Europa. Verglichen zur Vorgänger-Studie von 2017 fühlt sich die Branche international mittlerweile besser für ihre Herausforderungen gewappnet. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung PwC
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