Stresstest: Europäische Versicherungsbranche grundsätzlich robust
Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung EIOPA hat die Ergebnisse des europaweiten Stresstests 2018 für Versicherungsunternehmen veröffentlicht. Demnach hat sich die europäische Versicherungsbranche selbst in den Stressszenarien als grundsätzlich robust erwiesen. In den Stresstest waren 42 große europäische Versicherungsgruppen einbezogen, darunter fünf aus Deutschland (Allianz SE, Munich Re, HDI, R+V Versicherung und die HUK-Coburg Versicherungsgruppe).
„Die Resultate des Stresstests decken sich mit unseren Erkenntnissen aus der laufenden Aufsicht“, sagt Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). „Erwartungsgemäß reagieren die Kennzahlen der Versicherungsunternehmen sensibel auf deutliche Änderungen an den Kapitalmärkten und ein verändertes Zinsumfeld.“
Bei einer Realisierung der Stressszenarien wäre die europäische Versicherungsbranche ganzheitlich betrachtet robust aufgestellt. Allerdings führen die beiden Szenarien eines Zinsrückgangs mit langfristigem Niedrigzinsumfeld und eines Zinsanstiegs mit Kapitalmarktverwerfungen jeweils zu einem deutlichen Rückgang bei der Bedeckung der regulatorischen Kapitalanforderungen mit Eigenmitteln. Dieser wäre jedoch verkraftbar. Hierbei zeigen auch die Maßnahmen für langfristige Garantien (Long Term Guarantee – LTG), dass sie die intendierte antizyklische Wirkung entfalten.
Auch die teilnehmenden deutschen Gruppen zeigten sich insgesamt krisenfest. Es wurde jedoch deutlich, dass eine anhaltende Niedrigzinsphase gerade für die deutschen Teilnehmer eine Herausforderung bleibt. „Aufgrund ihrer langfristigen Verpflichtungen sind einige deutsche Unternehmen von der Niedrigzinsphase besonders betroffen“, erklärt Grund. (JF1)
Quelle: Homepage BaFin