Studie: Digitalisierung der Versicherungsbranche wird von Kunden nicht wahrgenommen
Die Digitalisierung der Assekuranz lässt nach Meinung der Bundesbürger weiter auf sich warten: Fast 60 Prozent zeigen sich davon überzeugt, dass den meisten Versicherern der Sprung ins digitale und mobile Zeitalter noch nicht gelungen ist. Damit schneidet die Versicherungsbranche nur marginal besser ab als vor einem Jahr. Das sind Ergebnisse der Studie „Digitale Versicherung 2018“, für die im Auftrag des Softwareherstellers Adcubum mehr als 1.000 Bundesbürger befragt wurden.
Individualisiert, automatisiert und blitzschnell: Was für Verbraucher durch die Digitalisierung in vielen anderen Lebensbereichen längst Realität ist, suchen sie in der Assekuranz offenbar noch weitgehend vergeblich. Besonders ärgere es Kunden, dass der digitale Umbau der Branche aus ihrer Sicht fast zum Stillstand gekommen ist. Das zeige ein Vergleich der Befragungsergebnissen aus diesem und dem vorigen Jahr: Während vor zwölf Monaten 59 Prozent der Kunden den Versicherungen vorwarfen, dass ihnen der Sprung in die neue Zeit noch nicht gelungen sei, sind es aktuell noch immer 58 Prozent. „Amazon und Co. prägen heutzutage die Erwartungshaltung der Kunden. Und nur wer als Versicherer seine Prozesse technisch im Griff hat, kann diese auch erfüllen“, sagt Dr. Holger Rommel, COO der Adcubum.
Noch hapere es daran jedoch: So sagen 61 Prozent der befragten Kunden, dass deutsche Versicherer in Sachen Verfügbarkeit, Verständlichkeit, Geschwindigkeit und Transparenz derzeit nicht mit den großen Internet-Firmen mithalten können. Gegenüber dem Vorjahr hat sich dieser Wert allerdings leicht verbessert (2017: 67 Prozent). „Trotz zahlreicher Digitalisierungs-Projekte sind derzeit aufgrund der Komplexität der bestehenden IT-Anwendungslandschaften und Prozesse die Möglichkeiten, mit den Angeboten und der technologischen Flexibilität etwa des Online-Handels gleichzuziehen, sicherlich noch auf größere Standardbausteine begrenzt“, räumt Rommel ein. „Intelligente Produktmaschinen werden diese Komplexität allerdings schon in naher Zukunft deutlich handhabbarer machen.“
Allzu viel Zeit sollte sich die Assekuranz damit nicht mehr lassen. Denn die Anforderungen, die Kunden heutzutage an das Angebot einer Versicherung stellen, seien hoch. So wollen 79 Prozent den aktuellen Status einer Schadensmeldung online verfolgen können und 58 Prozent erwarten, dass eine Smartphone-App zur Einreichung von Rechnungen und Fotos im Schaden- und Leistungsfall existiert. Ebenfalls 58 Prozent wünschen sich einen anonymen Online-Schnelltest, der klärt, ob eigene Vorerkrankungen dem angestrebten Abschluss einer Versicherung im Wege stehen und 51 Prozent wollen sich per Text- oder Video-Chat beraten lassen. „Alle genannten Werte liegen bei den jüngeren Befragten zwischen 18 und 34 Jahren noch deutlich höher“, so Rommel. „Wer diese wichtige Zielgruppe binden will, braucht schnell innovative Lösungen.“
Quelle: Pressemitteilung Adcubum
Die Adcubum Deutschland GmbH ist ein Schweizer Hersteller von Standardsoftware für die internationale Assekuranz. Insgesamt beschäftigt Adcubum über 300 Mitarbeiter am Hauptsitz in St. Gallen und in den Niederlassungen in Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Zürich-Wallisellen, Solothurn, Lausanne und Luzern. (mb1)
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