Unterschiede zwischen Direkt- und Multikanalversicherern verschwimmen
Die klassische Unterscheidung zwischen Direkt- und Multikanalversicherern, nach der Direktvertrieb beziehungsweise Direktversicherer als versicherereigener Vertriebskanal ohne Zwischenschaltung von Vermittlern agieren sowie tendenziell auf persönliche Beratung verzichten, wird sich auflösen. Zu dieser Einschätzung gelangt das Beratungsunternehmen Innovalue im Rahmen einer aktuellen Studie. Angesichts eines sich verändernden Kundenverhaltens rechnet Innovalue mit einer zunehmenden Integration von Organisationsmodellen.
Christian Mylius, Managing Partner bei Innovalue, erwartet, dass es den reinen Direktversicherer in Zukunft kaum noch geben wird: "Aus Sicht der Kunden macht die Sonderstellung des Direktvertrieb - auch in Form einer eigenen Marke - gegenüber anderen Vertriebskanälen in Zeiten des Internets keinen Sinn mehr. Sie wollen jederzeit selbst entscheiden können, über welchen Kanal sie den Versicherer kontaktieren, oder sich von ihm kontaktieren lassen."
Innovalue erwartet, dass nur die wirklich etablierten Direktversicherer als Marke Bestand haben, sich dafür aber beim Vertrieb zusätzlich auch für Makler oder andere Kooperationen öffnen oder auf eigene Geschäftsstellen setzen. Kleinere Marken werden hingegen nicht mehr eigenständig existieren.
Julia Palte, Autorin der Studie, folgert für die Strategie der Versicherer, dass diese ihre Aufbau- und Ablauforganisationen den sich ändernden Gegebenheiten zügig anpassen müssen. Palte empfiehl dazu einen Paradigmenwechsel im Vertrieb: „Die klassische, „siloorientierte“ Definition der Vertriebswege sowie eine daraus abgeleitete Marktbearbeitung und Organisation widerspricht dem Kundenverhalten und ignoriert Synergiepotenziale.“
Quelle: Pressemitteilung Innovalue
Innovalue ist eine Managementberatung für die Finanzdienstleistungsindustrie. Das Unternehmen wurde 2001 gegründet und hat Büros In Hamburg, Frankfurt und London. (TH1)